Stadtbahnverlängerung nach Arnum gerät ins Stocken
Linie 13: Dem Bund als Geldgeber reicht die bloße Absicht
eines Neubaugebietes Arnum-West offenbar nicht aus

Linie 13: Zurzeit enden die Schienen der Stadtbahn am Kreisel Göttinger Landstraße.Fotos (2): Andreas Zimmer
Hemmingen. Das Projekt Stadtbahnverlängerung nach Arnum ist ins Stocken geraten. Dem Bund reicht die Absicht der Stadt Hemmingen, zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt weitere Neubauten an der Bockstraße in Arnum zu schaffen, offenbar nicht aus, um Fördergeld fließen zu lassen. Die Fläche nahe der Bockstraße ist übrig geblieben, nachdem die Pläne für ein Wohngebiet am Hohen Holzweg/Ecke Bürgermeister-Weber-Weg in Arnum nahe der Beethovenstraße auf Eis gelegt wurden. Etwa 250 Menschen sollten dort wohnen. Noch Ende 2022 schien es wahrscheinlich, dass die ersten Bewohner und Bewohnerinnen 2025 oder 2026 einziehen.Die Linie 13, die seit Dezember 2023 zwischen Hemmingen und Fasanenkrug in Hannover fährt, soll von der Endhaltestelle in Hemmingen-Westerfeld über den Kreisel an der Göttinger Straße bis zur neuen Haltestelle Beethovenstraße verlängert werden. Danach fährt sie weiter bis ins Gebiet zum neuen Endpunkt Bockstraße. Der finale Beschluss zum Bau der 1,6 Kilometer langen Trasse obliegt der Regionsversammlung.Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) erläuterte kürzlich in einem Ratsausschuss auf Anfrage der Grünen, dass die Stadt gegenüber dem Bund auf den Flächennutzungsplan verweise, der die Stadtentwicklung im Groben regelt, und auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 2030 sowie auf das bereits begonnene Planverfahren für das Wohngebiet am Hohen Holzweg. Für das Neubaugebiet Arnum-West hingegen gebe es noch keinen Aufstellungsbeschluss. Rund 3000 Fahrgäste sollen nach den bisher bekannten Informationen die Linie bis Arnum täglich nutzen. Doch ohne das geplante Wohngebiet westlich von Arnum lassen sich diese Zahlen nicht erreichen.

In der schriftlichen Antwort auf die Anfrage der Grünen macht die Verwaltung deutlich: „Eine wie auch immer geartete Bauleitplanung ist aus Sicht der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt ungeeignet, da bis zur Realisierung Jahre vergehen könnten und Arnum zum jetzigen Zeitpunkt eine massive Ausweisung von weiteren Baugebieten aufgrund der fehlenden sozialen Infrastruktur nicht beherrschen könnte.“ Damit sind unter anderem Kitas und Grundschule gemeint. Gegebenenfalls müsse der Rat die Aussagen im ISEK und aus den Beschlüssen zum Nahverkehrsplan konkretisieren.

Die Ergebnisse, ob sich eine Stadtbahn nach Arnum rechnet, sollten eigentlich schon Anfang 2024 vorliegen. Im Jahr 2021 wurden die Baukosten auf 18,5 Millionen Euro beziffert. Inzwischen dürften sie deutlich höher liegen.

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