Sanierung des Pattenser Bades
dauert länger als geplant
Eine Fertigstellung Ende 2026 ist wohl nicht mehr zu schaffen

Großbaustelle: Das Pattenser Bad wird umfassend saniert.Fotos (3): Mark Bode
Pattensen. Bröckeliger Fußboden, aufgestemmte Wände, fehlende Deckenverkleidungen und ein riesiges Baugerüst im Becken des Hallenbads: Seit mehreren Monaten sind die Abrissarbeiten im Pattenser Bad im Gange. Es ist ein Fortschritt beim Rückbau zu sehen. Doch die Arbeiten für das 10-Millionen-Euro-Projekt werden wohl nicht – wie bislang erwartet – spätestens im Dezember 2026 enden.Die Redaktion durfte einen Blick ins Innere des Hallenbads werfen. Bei dem Rundgang ließ die Stadtverwaltung durchblicken, dass sich die Bauzeit länger hinziehen könnte als vorgesehen. „Es ist ein laufendes Projekt. Da ist man nie vor Überraschungen gefeit“, sagt Sven Proges, seit September neuer Fachbereichsleiter Technische Dienste. „Die Erfahrungen, die wir bislang mit dieser Maßnahme gemacht haben, bedeuten wohl, dass wir mit dem bisherigen Plan nicht hinkommen.“ Wie lange sich die Arbeiten noch bis ins Jahr 2027 ziehen, lässt er offen. „Das können wir nicht genau beziffern.“Zu den Überraschungen während des Abrisses zählt unter anderem die Problematik beim Entfernen der Wandfliesen. Diese Arbeit gestaltet sich deutlich schwieriger als gedacht. „Die Mauer leidet, wenn man die Fliesen abschlägt“, sagt Bad-Geschäftsführer Fred Oeltermann. In der Wand sind teils tiefe Löcher zurückgeblieben. Nach dem Entfernen der Fliesen wurden zwei Wände im Bereich der oberen Umkleide sogar instabil. „Die müssen wir komplett neu mauern“, sagt Stadtmitarbeiter Christian Reppin.Das Problem besteht aber nicht nur an den Wänden. So ist das Loslösen der Fußbodenfliesen zeitaufwendiger als ursprünglich angenommen. Auch diese Arbeiten hinterlassen Spuren – einen bröseligen Untergrund. „Es muss neuer Estrich rein.“Diese Erfahrungen brachten die Verantwortlichen dazu, über den Erhalt der Fliesen im Eingangsbereich sowie im Bistro nachzudenken. „Wir werden es in der Lenkungsgruppe thematisieren“, sagt Proges. Das könnte Zeit und Geld sparen. Der Fachbereichsleiter hält die grünen Fliesen für „zeitlos und schick“. Sie seien zudem „absolut in Ordnung“. Seine Idee: In der Nähe der dort eingelassenen Kachel mit der Jahreszahl 1971 könnte womöglich eine neue gesetzt werden, mit dem Verweis auf die Grundsanierung ab dem Jahr 2025.Im Bereich der Umkleide im Obergeschoss müssen alle Wände künftig bis zur Decke gemauert werden. Das ist beim alten Bau nicht der Fall gewesen. „Damit schaffen wir dann Brandabschnitte“, sagt Geschäftsführer Oeltermann. Das ist eine Vorgabe des Brandschutzgutachtens. Damit soll verhindert werden, dass sich im Falle eines Feuers Flammen schnell aus einem Bereich in einen weiteren ausbreiten können.

Im Schwimmbecken steht inzwischen ein großes Gerüst, das bis unter die Hallendecke reicht. Dafür wurde vorab die Empore, auf der in der Vergangenheit beispielsweise Kindergeburtstage gefeiert werden konnten, zurückgebaut. „Die Decke kommt komplett raus“, sagt Oeltermann. Die Lichtstrahler sollen künftig nicht mehr unter der Decke angebracht werden. „Da kommt man im Zweifel ganz schwer oder eigentlich gar nicht mehr heran“, sagt Oeltermann. Das Licht soll an die Säulen montiert werden.

Die im Laufe der Jahre teils sehr milchig und wenig ansehnlich gewordenen Fenster werden ebenfalls ersetzt. „Die werden im unteren Bereich aber blickdicht sein, damit man von außen nicht mehr hineingucken kann“, sagt der Bad-Geschäftsführer.

„Es ist eine staubige Angelegenheit. Aber die Abbrucharbeiten gehen insgesamt gut voran“, sagt Reppin. Oeltermann ist weiterhin regelmäßig im Bad. „Wir freuen uns, mit der Stadt so gut im Austausch zu sein. Jeden Tag ist jemand von uns hier“, betont er. „Wir gucken, ob abends alles richtig abgeschlossen ist. So sparen wir uns den Sicherheitsdienst.“



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