„Bisher konnten mehr als 2000 Buntmetallstücke wie römische Spielwürfel, Sandalennägel und Rüstungsteile geborgen werden – ein einzigartiger Fund im nördlichen Europa“, betont die SPD. Mit einer Ausstellung im Rathaus könne die Bekanntheit des Römerlagers in Hemmingen und der gesamten Region Hannover gesteigert werden.
Hemmingens SPD-Parteichef Aleksander Potrykus sagt: „Gemeinsam mit der Ausstellung ist beides Teil unserer Verantwortung, Geschichte lebendig zu halten und für alle Menschen vor Ort erfahrbar zu machen.“ Bereits heute besuchten Schulklassen aus Hannover und Geschichtsinteressierte aus der gesamten Region sowie internationale Gäste das Areal.
Die Verwaltung begrüßt die Idee einer Ausstellung prinzipiell. „Bürgermeister Jan Dingeldey kann sich eine Ausstellung im Rathaus mit den gesicherten Funden grundsätzlich gut vorstellen“, sagt Pressesprecherin Samanta Noller. Zu beachten sei jedoch, dass dazu noch einige Details mit den Verantwortlichen wie der Augustus Gesellschaft und gegebenenfalls mit dem Landesmuseum zu klären seien. „Die Stadt Hemmingen verfügt beispielsweise über keine geeigneten Vitrinen.“ Außerdem könnten diese nicht überall im Rathaus aufgestellt werden, weil es sich teilweise um Flucht- und Rettungswege handele.
Aus Sicht der Verwaltung gibt es derzeit keine anderweitigen Alternativen für die Römerlager-Ausstellung. Eine Überlegung wäre das Vereinsgelände der Augustus Gesellschaft in Wilkenburg. Darüber muss dann aber der Verein entscheiden. Die Firma Holcim zeigt weiterhin Interesse am Kiesabbau in Wilkenburg. Das Verfahren dafür ruht. Bereits 2017 hatte der Rat der Stadt Hemmingen eine Resolution verabschiedet, um das Areal dauerhaft zu schützen. Potrykus sagt zu aktuellen Ideen: „Für uns ist der Kompromissvorschlag, 25 Prozent des Areals im Rahmen der aktuellen Neuplanung des Landesraumordnungsprogramms zu erhalten, ein wichtiger Meilenstein, der zeigt: Kommunalpolitik kann Großes bewirken.“