Rauch wurde in Hannover geboren und wohnt seit fünf Jahren mit ihren beiden Kindern in Arnum. Schon immer war sie ein Fan von Fantasy-Geschichten. Zu ihrer Kindheit gehörten die Harry-Potter-Romane ebenso wie Bücher von Michael Ende, den sie dann auch am ehesten als literarisches Vorbild sieht. „Ich mag die Art des metaphorischen Denkens und dass nichts so eindeutig ist, wie es zunächst erscheinen mag“, sagt Rauch über den Autor von Büchern wie „Die unendliche Geschichte“ oder „Momo“. So ist auch die Gesellschaftsform in ihrem rund 300 Seiten langen Dark-Fantasy-Roman durchaus ungewöhnlich. „Da nur die ganz bösen Menschen in die Hölle kommen, haben sie dort keinen guten Ruf. Die Dämonen dort haben Angst vor den Menschen“, sagt Rauch.
Die Arnumerin betont, dass sie die Hölle nur als symbolisches Konstrukt ausgewählt hat. Das Buch habe keinen spirituellen Hintergrund. Ursprünglich hatte sie auch gar nicht vor, die Geschichte zu veröffentlichen. Doch Rauch tauscht sich regelmäßig mit Buchfreundinnen und Buchfreunden im Internet aus und hatte dort einige Kapitel zum Testlesen veröffentlicht. „Mehrere Leser waren so begeistert, dass sie mir nahelegten, mich damit doch einmal bei einem Verlag zu bewerben“, sagt Rauch. Dann ging tatsächlich alles sehr schnell. Sie schickte das Manuskript an den Verlag Phantorion mit Sitz in Ludwigswinkel in Rheinland-Pfalz. „Zwei Tage später forderten sie mein komplettes Buch an. Drei Tage später habe ich den Vertrag unterschrieben“, sagt Rauch. Der Verlag habe sie dann symbolisch an die Hand genommen und durch das Lektorat und das Korrektorat geführt. „Vor der ersten Bewertung im Lektorat hatte ich durchaus Angst, dass alles rot markiert ist“, sagt Rauch augenzwinkernd. Doch es seien gar nicht so viele Stellen gewesen, die zur Überarbeitung empfohlen wurden. „Die Entscheidung, wie und ob ich etwas ändere, lag zudem bis zuletzt bei mir“, sagt Rauch.
Die Autorin sitzt dann auch direkt schon an ihrem nächsten Werk. Details dazu verrät sie aber noch nicht. In der Regel schreibt die gelernte Floristin abends zwischen 20 und 23 Uhr, wenn die Kinder im Bett sind. Für „Anima Daemonis“ hat Rauch insgesamt neun Monate gebraucht. „Ich hatte das Ende im Kopf und die grobe Richtung dahin. Einige Details sind dann aber auch noch während des Schreibens entstanden“, sagt Rauch, für die das Interview mit dieser Redaktion das erste ihres Lebens ist.
Sieht sie das Buch für bestimmte Altersklassen geeignet? „Fantasy ist bei Jugendlichen sehr beliebt. Doch ich würde dieses Buch eher Erwachsenen empfehlen“, sagt sie. So drehe sich das Buch unter anderem um emotionale Abhängigkeit und deren Folgen. Auch die Heldin sei zwar sympathisch geschildert, begehe aber durchaus fragwürdige Taten. Rauch fiebert jetzt der Veröffentlichung entgegen und freut sich auf Kommentare.
Das Buch „Anima Daemonis“ wird am Dienstag, 5. August, auf allen gängigen Plattformen veröffentlicht. In der Taschenbuchversion kostet es 16,95 Euro.