Nach neun Jahren:
Der Radweg zur KGS ist fertig
Die Kosten haben sich während des Baus mehr als verdoppelt.Die noch fehlende Beleuchtung wird diesen Monat montiert.

Bauarbeiten abgeschlossen: Der neue Radweg von der Dammstraße zur KGS Pattensen ist freigegeben.Foto: Tobias Lehmann
Pattensen. Es war einer der ersten Anträge, die die 2016 frisch in den Rat der Stadt Pattensen eingezogenen Bündnisgrünen gestellt haben: der Bau eines Radwegs von der Brücke über die Schille an der Dammstraße bis zur KGS. Neun Jahre später ist der rund 750 Meter lange Abschnitt fertig. Obwohl sich die anderen Fraktionen für den Radweg durchaus offen zeigten, wurde das Projekt aus Kostengründen zunächst mehrfach verschoben.

Damals hatte die Stadtverwaltung die Kosten auf rund 300.000 Euro geschätzt. Am Ende haben sich diese mehr als verdoppelt: 690.000 Euro kostete der Radweg jetzt. Das teilt die Verwaltung auf Anfrage mit.

Der Radweg ist bereits befahrbar. Es fehlen nur noch die Leuchtköpfe für die Laternen. Diese sollen laut Stadt noch diesen Monat montiert werden. Die Beleuchtung wird sensorgesteuert sein. Die volle Leuchtkraft soll sich demnach nur bei Nutzung des Weges einschalten.

Sonst wird diese bei rund 10 Prozent liegen. So wird der Weg niemals komplett dunkel sein, um das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden zu stärken.

Erstmals hat der Rat der Stadt 2019 für den Bau des Radwegs gestimmt. Doch dann tauchten Probleme auf: So stellte sich nach einer Artenschutzkartierung heraus, dass der geplante Weg durch ein bevorzugtes Landegebiet für Weißstörche führt. Die Verhandlungen mit der Region Hannover über geeignete Ausgleichsflächen zogen sich in die Länge.

Anschließend musste die Stadt Pattensen auf Anweisung der Unteren Wasserbehörde den Weg noch einmal auf die Verträglichkeit mit dem sich dort entwickelten Biotop prüfen. Die hohen Kosten setzen sich nun aus den allgemeinen und den landschaftspflegerischen Planungen, dem Bodenschutzkonzept, dem Grunderwerb für die Ausgleichsfläche, der Bergung archäologischer Funde sowie schließlich dem Bau zusammen.

Der Anlass für den Bau war, dass viele Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad über den Schäferkamp zur KGS fahren. Diese Passage ist jedoch nur ein Fußweg, Radfahrer sind dort somit verboten. Auch die bisherige Alternative stellte niemanden zufrieden. Viele Schülerinnen und Schüler aus dem nördlichen Pattensen fahren über die Dammstraße zur Göttinger Straße und von dort zu ihrer Schule. Da die Göttinger Straße jedoch von vielen Autos befahren wird, waren die Ratsmitglieder sich einig, dass diese für die Schülerinnen und Schüler eine zu große Gefahr darstellen.

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