Etwas Platz ist dabei frei gelassen worden. „Dort soll bald noch der Name von Roselle in den USA stehen“, sagte Eggert. Denn mit der Kleinstadt in der Nähe von Chicago will Laatzen eine weitere Partnerschaft eingehen.
„Das ist eine ganz großartige Aktion“, freute sich Günther Pöchhacker, der Obmann des Vereins für Städtepartnerschaften in Waidhofen und Ehrenbürger Laatzens ist.
„Es zeigt die besondere Wertschätzung, die Laatzen seinen Partnerstädten entgegenbringt“, ergänzte Anna Kapela, stellvertretende Bürgermeisterin Gubins.
Die Umbenennung des Leineplatzes hatte der Ortsrat Laatzen bereits Ende 2023 beschlossen. „Und es war auch mein Herzenswunsch“, betonte Eggert. „Wir wollen damit ein Zeichen dafür setzen, dass wir in Europa zusammenstehen müssen.“ Die Städtepartnerschaften seien wichtig, weil sie das Miteinander und die Gemeinschaft stärkten.
„Gerade in Krisenzeiten sind die Kommunen den Menschen am nächsten“, machte Gubens Bürgermeister Fred Mahro deutlich: „Ich würde mir wünschen, dass sich die Einigkeit der Menschen in den europäischen Partnerstädten in einem starken Zusammenhalt der EU nach außen widerspiegeln würde.“
Dazu gehört für Mahro auch eine gemeinsame Sicherung der EU-Außengrenzen. „Dann wären die aktuellen Grenzkontrollen in Deutschland unnötig.“ Diese werden zurzeit auch zwischen der Doppelstadt Guben in Brandenburg und Gubin in Polen durchgeführt. Beide Städte sind über eine Brücke über die Neiße verbunden. „Wir sind daran interessiert, dass diese Kontrollen wieder eingestellt werden, obwohl sie keine Belastung für den täglichen Verkehr zwischen Guben und Gubin darstellen”, sagte Mahro.
„In dieser Zeit, in der es so viele Konflikte gibt, ist es umso wichtiger, die Freundschaft aufrechtzuerhalten”, befand auch Christelle Féron, Ratsfrau aus Grand Quevilly. Laatzens Partnerschaft mit der französischen Kommune ist die älteste, sie besteht seit mehr als 60 Jahren.Die Projekte und Treffen von Vertretern der beiden Städte hätten auch einen symbolischen Wert für die Bewohner und zeigten deren Verbundenheit, sagte Féron. Das Zusammenkommen der Vertreterinnen und Vertreter der fünf Kommunen in Laatzen diente zugleich als Arbeitstreffen.
Dabei tauschten sich die Delegationen unter anderem über Themen wie die Digitalisierung und die schlechte Haushaltslage der Städte und Gemeinden aus. Um den neuen Namen „Leineplatz – Platz der Städtepartnerschaften“ zu etablieren, will die Stadt ihn ab sofort für alle städtischen Veranstaltungen verwenden. Außerdem soll er in allen in Abstimmung mit der Stadt erstellten Stadtplänen und bei Google Maps verwendet werden.
Eine offizielle Katasterbezeichnung ist er allerdings nicht, und Anwohner müssen keine Adressänderungen vornehmen: Die Sparkasse, das Hochhaus daneben und das Center-Management liegen postalisch an der Albert-Schweitzer-Straße, das Leine-Center am Marktplatz.