„Es muss der gesamte Kreuzungsbereich final asphaltiert werden“, sagt Jörg Hinrichsen, städtischer Sachgebietsleiter Tiefbau auf Nachfrage. Deshalb wird die Talstraße in Höhe des Cafés Zum Dänen zur Sackgasse, ebenso aus Richtung Dammstraße kommend etwa beim Café Anno. Und eine Einfahrt in die Steinstraße ist für diese Zeit ebenfalls nicht möglich.
Die Grundschulleiterin Stephanie Pieper hatte Eltern schon frühzeitig über die Pläne in Kenntnis gesetzt. Sie verwies in dem Schreiben darauf, dass Eltern ihre Kinder für diesen Zeitraum am Bruchweg absetzen müssen. Von dort ist es ein geringfügig längerer Fußweg bis zum Schulgebäude.
Nicola Kallmeyer, Betreiberin der Marien-Apotheke, fürchtet, dass dieser längere Fußweg viele Kundinnen und Kunden abschrecken wird, den Weg zu ihrer Apotheke auf sich zu nehmen. „Wir hatten im Dezember wegen der Baustelle schon einen richtig schlechten Monat“, sagt Kallmeyer. Deshalb glaubt sie: „Es wird auch jetzt wieder erhebliche Einbußen geben.“
An der Apotheke hatte sie zunächst Plakate aufgehängt, auf denen die Vollsperrung der Marienstraße für den Zeitraum vom 20. bis 24. Mai angekündigt wurde. Laut Hinrichsen wurde dieser Termin „aus organisatorischen Gründen“ verschoben. Zudem wurde die Sperrung von den geplanten vier auf nun drei Tage reduziert.
Kallmeyer holte daraufhin den Rotstift raus und korrigierte die Daten auf den Zetteln. Die direkten Gewerbetreibenden wurden schon über die Maßnahme informiert. Allerdings weiß Lars Elmgaard Thiele, dessen Café Zum Dänen sich in unmittelbarer Nähe der Baustelle befindet, nichts von dem Vorhaben. Dieses liegt laut Stadtverwaltung „außerhalb des betroffenen Bereiches“. Doch selbst Anliegende wissen noch nicht von offizieller Seite, dass sie ab dem Morgen am 26. Mai ihr Auto nicht mehr an der Marienstraße abstellen oder aus der Straße herausfahren können. „Die Baufirma sollte die Anlieger informieren und wird dies noch tun“, kündigt Hinrichsen an. Er erklärt, dass am ersten Tag der Sperrung ein sogenanntes Vorprofil eingebaut wird, „das die Unebenheiten und kleineren Ausbrüche in der vorhandenen Asphalttragschicht ausgleichen“ soll. Am Dienstag soll die finale Asphaltdeckschicht eingebaut werden. „Anschließend müssen noch die Kontrollschächte der Abwasserkanalisation und die Schieberkappen der Trinkwasserleitung freigelegt und auf Höhe gebracht werden“, sagt Hinrichsen. Ob am 28. Mai abends wieder Autos durch die Altstadt fahren können, hängt unter anderem von der Witterung ab. „Bevor die Asphaltdecke wieder freigegeben werden kann, muss der Asphalt ausreichend abgekühlt sein“, sagt Hinrichsen.
Nach Abschluss dieser Arbeiten folgt die nächste Sperrung der Steinstraße ab Kreuzung bis zur Mauerstraße in der Woche vom 2. bis 6. Juni. In der Zeit sollen weitere Schacht- und Schieberkappenarbeiten erfolgen und der Asphaltrand entlang der Entwässerungsgossen muss geschnitten werden.
Die Bauarbeiten in der Steinstraße von der Göttinger Straße bis zur Mauerstraße schreiten derweil voran. Ab dem 23. Mai sollen die Asphaltschichten eingebaut werden. Die gute Nachricht für Autofahrende: „Die Baustellenampel an der Kreuzung Göttinger Straße und Steinstraße und die damit verbundene Fahrbahneinengung wird bis Himmelfahrt abgebaut“, sagt Hinrichsen.