Vielleicht haben wir beim „Neuwerden“ zu hohe Erwartungen. Und vielleicht meint der Wochenspruch etwas anderes. Nämlich keinen Zauberstab, keinen Glitzerregen. Keine himmlische Schönheits-OP. Eher ein sanftes Umerziehen, liebevolles Erinnern, geduldiges Formen. Gott macht aus uns keine anderen Menschen, sondern erneuerte Menschen. Nicht neu im Sinne von „unbenutzt“, sondern neu im Sinne von „wiederhergestellt“. Das Alte vergeht nicht im Knall, sondern eher leise – wenn wir loslassen, vergeben, nochmal anfangen. Und das Neue wächst – oft im Schatten, manchmal unbemerkt, aber stetig. Neu bin ich nicht, weil ich perfekt funktioniere, sondern weil Gott mir ein neues Herz gibt. Eines, das noch schlägt für Hoffnung, für Mitmenschen, für das Gute – auch wenn’s mal schiefgeht. Gott zu glauben, ist kein Schönheitsfilter. Es ist eine Zusage: Du bist neu. Du darfst wachsen. Und du bist dabei nicht allein. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete „neue“ Woche!
Richard Gnügge,