„Es gibt keine Schwerpunkte oder Brennpunkte im PK Springe“, sagt Brüning. „Und wenn es welchen geben sollte, würden wir umgehend reagieren.“ Insgesamt gab es im Jahr 2024 gezählte 1716 Straftaten insgesamt. Das sind 33 weniger als im Jahr zuvor. Allerdings ging die Aufklärungsrate von rund 64 Prozent auf 58 Prozent zurück.
Die Fallzahlen der Diebstähle sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Waren es im Jahr 2023 noch 497 Fälle, so zählten die Beamten im PK Springe 2024 insgesamt 613 Fälle. Brüning erläutert, dass die Anstiege insbesondere in den Bereichen des Fahrrad- und Taschendiebstahls zu verzeichnen sind. „Die Aufklärungsquote konnte beim Fahrraddiebstahl deutlich gesteigert werden“, sagt er. Dabei sind es fast 20 Prozent gelöste Fälle mehr.
Dass die Aufklärungsquoten in manchen Bereichen dennoch relativ niedrig liegen, erklären Brüning und Kommissariatsleiter André Butte. Oftmals fallen diese Taten erst auf, wenn die Täter schon nicht mehr in Sichtweite sind. Auch das Diebesgut ist dann weg. „Damit fällt es nochmal schwerer, die Taten aufzuklären“, sagt Brüning.Bei Körperverletzungen, Bedrohungen oder Nötigungen – diese fallen in die Kategorie der Rohheitsdelikte – sind die Straftaten deutlich um 74 Fälle auf 278 zurückgegangen. Die Aufklärungsquote steigerten die Beamtinnen und Beamten hingegen geringfügig auf fast 90 Prozent.
Erfreulich aus Brünings Sicht: Die Fälle der häuslichen Gewalt sind im Vergleich zu 2023 von 138 auf 116 zurückgegangen. Diesen Bereich hatte Butte nach Übernahme der Leitung im August 2024 als einen Schwerpunkt der Arbeit ausgewählt. Er wolle besonders „für die Opfer da sein und diesen einen Weg aus der Gewaltspirale aufzeigen“.
Relativ konstant hält sich der Wert bei den versuchten und tatsächlichen Wohnungseinbrüchen. Im Jahr 2024 gab es mit 32 Fällen einen mehr als noch 2023. Allerdings ist auch dabei die Aufklärungsquote mit lediglich gut 15 Prozent relativ gering. Straftaten von Jugendlichen sind ganz deutlich zurückgegangen. 2023 verzeichnete die Polizei noch 276 Taten, im Jahr 2024 waren es mit 179 hingegen fast 100 weniger. 60 Täterinnen und Täter befanden sich im Alter von 18 bis 21 Jahren, 84 waren zwischen 14 und 18 Jahre alt und 35 immerhin jünger als 14 Jahre. Die Entwicklung bewertet Brüning ebenfalls positiv. „Es gibt keine Schwerpunkte, zum Beispiel Jugendbanden oder besonders belastete Orte.“
Erwartungsgemäß sind die Fallzahlen bei den Betäubungsmitteldelikten am stärksten zurückgegangen – von 120 Fällen auf 56 im Jahr 2024. Das führt Brüning auf die Teillegalisierung von Cannabis zurück. Das, was früher noch als Delikt aufgenommen wurde, ist nun rechtens. Die Aufklärungsquote stieg im dritten Jahr in Folge nochmals an und liegt jetzt bei 96,4 Prozent.Die Zahl der Straftaten gegen Polizeibeamte sank von 26 auf 21. „Dennoch ist es nicht akzeptabel, dass diese Taten geschehen“, sagt Butte zu solchen Übergriffen. Einzig erfreulich: Kein Beamter wurde im vergangenen Jahr bei den Straftaten verletzt.