Anlieger beschweren sich über den dadurch verursachten Verkehrslärm. Autofahrer machen sich die Stoßdämpfer kaputt. Auch für Fußgänger und Radfahrer sind die Schlaglöcher eine Gefahr – vor allem im Dunkeln. Wenn man dort Linienbus fahre, werde man ordentlich durchgeschüttelt, heißt es von Fahrgästen.
Das Arnumer Ehepaar Stephanie und Michael Nawroth freute sich zunächst, dass nach langen Telefonaten mit der Landesstraßenbaubehörde und mit der zuständigen Straßenmeisterei Wennigsen die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Hiddestorfer Straße auf Tempo 30 reduziert worden war. „An die Tempobegrenzung hält sich jedoch kaum ein Autofahrer. Wer das macht, wird teilweise noch überholt“, beklagt sich Michael Nawroth. „Stattdessen wackelt jedes Mal, wenn bei uns Lkw oder die Linienbusse vorbeifahren, das ganze Haus.“ In der aktuell laufenden Erntesaison für Zuckerrüben kann das Ehepaar außerdem keine Nacht durchschlafen, weil die Rübenlaster das Haus zum Wackeln bringen.
Der Grund: Vor ihrem Wohnhaus befindet sich ein etwa vier mal zwei Meter großes Schlaglochfeld. Monatliche telefonische Beschwerden bei der Straßenmeisterei liefen bislang ins Leere. „Obwohl der Kontrolldienst jeden Freitag die Hiddestorfer Straße entlangfährt“, sagt Michael Nawroth.
Gemeinsam mit seiner Frau ist er verärgert darüber, dass die teils mehrere Zentimeter tiefen Löcher nur provisorisch und ohne langen Erfolg geflickt werden. „Das Schlimme ist: Es interessiert keinen. Es gibt nur Aussagen, was die zuständigen Institutionen nicht können“, fährt er fort. Es werde offenbar kein nachhaltiger Lösungsansatz präsentiert, „weil ja Ende 2025 saniert wird“, befürchtet der Arnumer.
Auf Anfrage dieser Redaktion teilt die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit, dass der technische Zustand der L389 zwischen dem Ampelabzweig von der alten B3 in Arnum bis hin nach Ohlendorf der Behörde bekannt sei. Martin Klose, Sprecher des Geschäftsbereichs Hannover, bestätigt die Befürchtungen der Anwohnerschaft prinzipiell mit seinem Hinweis auf die in dieser Zeitung bereits veröffentlichten Sanierungspläne für die L389 für dieses Jahr. Der sogenannte Pferdefuß für die Anlieger dabei: Die Sanierung in Arnum beginnt erst, wenn der nun im Frühjahr startende erste Bauabschnitt des Projektes auf der L389 in Hiddestorf fertiggestellt ist. In Arnum kann es dann nach Schätzung von Hemmingens Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) erst Ende dieses Jahres losgehen.
Klose erläuterte: „Im Rahmen unserer finanziellen und personellen Ressourcen führen wir bis dahin hier erforderliche kleinere Instandsetzungsmaßnahmen durch.“ Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit verfülle die Straßenmeisterei Wennigsen deshalb auch kurzfristig Schlaglöcher auf der L389 zwischen Arnum und Ohlendorf. „Aber das wegen der aktuellen Jahreszeit eingesetzte Kaltmischgut für den Winter ist halt nur bedingt nachhaltig.“