Der neue Investor heißt Dominik Cyrkel und ist Eigentümer und Geschäftsführer der Lektro-Technik GmbH, die auf die Sanierung von Wasserschäden an Gebäuden spezialisiert ist. Das Unternehmen hat mehr als 100 Mitarbeiter. Für das Laatzener Vorhaben hat der Unternehmer die Dominik Cyrkel Projektierung GmbH gegründet, deren alleiniger Gesellschafter er ist.
Aktuell sind die Mitarbeiter noch mit Aufräumarbeiten auf dem zwischenzeitlich verwaisten Gelände in Grasdorf beschäftigt. „Hier war ja zwei Jahre lang niemand zuständig, sodass wir erst einmal den Bauplatz aufgeräumt haben“, sagt Cyrkel. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Frühjahr weitergehen. Er rechne mit 18 Monaten bis zu den ersten Einzügen – falls nichts Unvorhersehbares dazwischen kommt. Dabei will der Unternehmer an der bisherigen Konzeption festhalten. Geplant waren zuletzt 22 Eigentumswohnungen mit Größen von 56 bis 132 Quadratmetern, ein Penthouse mit Dachterrasse und Balkon hat sogar 218 Quadratmeter. Im Vorderhaus sind 17 Wohneinheiten vorgesehen, im Gebäude abseits der Hildesheimer Straße fünf weitere, darunter das Penthouse.
„An der eigentlichen Planung und Idee wird fast nichts verändert“, kündigt Cyrkel an. Auch am hannoverschen Architekten Stephan Guder, der die Planung nach dem ersten Scheitern 2022 übernommen hatte, wolle er festhalten. Überprüft werden müsse lediglich, ob beispielsweise die Elektro- und Wärmeplanungen noch dem neuesten technischen Stand entsprechen. Auch wolle er die bislang beteiligten Baufirmen reaktivieren sowie gegebenenfalls neue Betriebe verpflichten.
Den Notarvertrag hat Cyrkel bereits im November unterschrieben, aktuell stehen nur noch letzte Formalien aus, die Finanzierung stehe „bombenfest“. Altlasten im Zusammenhang mit dem bisherigen Eigentümer gebe es nicht. Für ihn gehe es jetzt auch darum, mit dem Neustart Vertrauen in das Projekt zurückzugewinnen, sagt Cyrkel, der um die wechselhafte Geschichte des Bauvorhabens weiß. Die Vermarktung der Eigentumswohnungen werde deshalb erst im Sommer oder Herbst beginnen. Zu möglichen Verkaufspreisen könne er noch keine Angaben machen.
Mit dem Neustart beginnt der dritte Anlauf für das Bauprojekt auf dem Gelände, auf dem früher ein Palettenhandel ansässig war. Die 2019 begonnen Arbeiten waren im Frühjahr 2020 unterbrochen worden, nachdem Planungsfehler entdeckt wurden. Danach übernahm die Nuroka Projekt Laatzen GmbH & Co. KG die Immobilie und setzte die Bauarbeiten im Frühjahr 2022 nach neuen Plänen des nun beauftragten Architekten Stephan Guder fort.
Die Nuroka-Unternehmensgruppe, zu der die Laatzener Projektgesellschaft zählte, geriet jedoch bald finanziell ins Schlingern. Mehrere der Firmen meldeten Insolvenz an, sodass die Bauarbeiten spätestens im Juni 2023 erneut abgebrochen wurden. Im Zuge der Insolvenz wurde die Nuroka Projekt Laatzen im Oktober 2024 liquidiert. Einen Monat später erwarb Cyrkel als neuer Investor die Immobilie aus der Insolvenzmasse.
Cyrkel sieht keine Schwierigkeiten, das Bauvorhaben abzuschließen. „Je mehr wir uns in das Projekt eingearbeitet haben, umso interessanter wurde es: Die Lage ist gut, die Grundrisse sind schön“, sagt Cyrkel.