Einen Engel können so viele an ihrer Seite gebrauchen. Die Nachbarin, die gerade um die Schwiegermutter im Krankenhaus bangt. Der Schüler, der so eine Prüfungsangst hat. Die angehende Pflegekraft, die oft nicht weiß, wie sie mit all den Schicksalen der zu pflegenden Menschen umgehen soll. Der Ehrenamtliche, der gerade selbst eine schlimme Diagnose erhalten hat.
Alle diese Menschen brauchen das Gefühl: Da denkt jemand an mich, ich bin nicht allein!
Und deshalb möchte ich ihnen symbolisch einen Engel mitgeben. Nicht als Garantieschein, dass nun alles gut wird. Eher als Stellvertretung für den Beistand oder ein „Ich denk an dich, auch wenn es mal nicht so gelingt.“
Ein Engel mit einem abgebrochenen Flügel - gibt es das eigentlich in Geschichten? Ich kenne Engel als Boten Gottes mit viel Macht durch Gott. Und als Menschen, die wie Boten Gottes auftreten. Ein Engel hat Jesus kurz vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane gestärkt. In meiner Vorstellung lässt der Engel danach die Flügel hängen. Engel tanken ihre Kräfte bei Gott wieder auf, mit Gebet, Nähe und Liebe. Oder wie stellen Sie sich das vor?Vielleicht kann ich meinen Engel mit dem abgebrochenen Flügel reparieren. Denn die Flügel sind wichtig, aber noch wichtiger ist, woher die Kraft kommt! Der nächste Engel, den ich verschenke, trägt den Hinweis: Wiederaufladbar!
Wibke Lonkwitz,
Berufsschulpastorin
BBS Springe