In der Generalversammlung der Ortsfeuerwehr ist der inzwischen 70-jährige Arnumer Hauptfeuerwehrmann zum Ehrenmitglied ernannt worden. Er startete mit 45 Jahren bei der Feuerwehr, bei seinem Grundlehrgang 2001 war er mit 46 Jahren der älteste Teilnehmer. Markus Keunecke, der örtliche Feuerwehrbeauftragte, blickte auf die außergewöhnliche Karriere des Arnumers zurück.
„Wir haben uns 1999 in Arnum ein Haus gekauft und sind hierhergezogen“, so Reinhold Heinemann. Einer seiner Nachbarn war damals bei der Freiwilligen Feuerwehr und nahm ihn mal mit zum Gerätehaus an der Arnumer Kirchstraße. „Und da bin ich dann am 1. November 2000 Mitglied geworden und seitdem dabei geblieben. Denn als Neu-Arnumer wollte ich meinen sozialen Beitrag für den Ort leisten“, begründet der frühere Enercity-Mitarbeiter sein bis heute andauerndes Engagement. Er übernahm schnell Verantwortung. Nach dem Grundlehrgang im Jahr 2001 folgte 2002 der Lehrgang zum Truppführer. Im Jahr 2004 wurde er zum Oberfeuerwehrmann befördert, 2006 zum Hauptfeuerwehrmann und zugleich für etwa sieben Jahre übernahm er die Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten der Feuerwehr in Arnum und darüber hinaus für die Stadtfeuerwehr. Die anderen Mitglieder hatten ihn schnell gefragt, ob er sich diese Aufgabe vorstellen könne. Und da Reinhold Heinemann die Technik der Feuerwehr und deren Einsätze hochinteressant fand, nahm er sich gern dieser Aufgabe an. „Im August 1975 war ich als Bundeswehrsoldat bei der Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger Heide im Einsatz gewesen. Damals haben wir mit Klappspaten gegen das Feuer angekämpft. Das war meine erste Begegnung mit der Feuerwehrarbeit“, sagt er. Dafür gab es einst eine Danksagungsurkunde vom damaligen Regierungspräsidenten aus Lüneburg.
Als ansonsten unerfahrenes Neumitglied Ende 2000 freute sich die Arnumer Ortsfeuerwehr sehr darüber, dass Reinhold Heinemann neben seinem Technikinteresse auch aus der Bundeswehrzeit seinen dort erworbenen Führerschein Klasse 2 mitgebracht hatte. Denn Fahrer für die großen Feuerwehrfahrzeuge waren auch damals schon gefragt. Zusätzlich zu seinem Engagement bei den Aktiven der Ortsfeuerwehr stand im Laufe der Jahre vermehrt die Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragter im Mittelpunkt. Dazu gehörten zahlreiche Lehrgänge und die Teilnahme an Sitzungen bei der Region Hannover. Weitere Aufgaben waren die Überprüfung der Sicherheitsstandards bei der Hemminger Feuerwehr, dazu kamen Seminare und Vorträge, etwa zu Brandschutzsicherheit sowie zu Brand- und Rauchmeldern, mit bis zu zehn ehrenamtlichen Stunden pro Monat auf seinem Terminkalender. Mit Erreichen der damaligen Altersgrenze, mit 63 Jahren, wechselte Heinemann dann Ende 2017 in die Altersabteilung der Ortsfeuerwehr.
„Es war gut und richtig, dass wir als wohl erste Hemminger Ortsfeuerwehr eine Kinderfeuerwehr eingerichtet haben“, lobt er die erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Ganze Familien sind bereits über Generationen aktiv. Der Nachwuchs kommt so bereits mit Vorkenntnissen aus der Kinder- und Jugendfeuerwehrzeit zu den Aktiven. „Mein Enkel ist vier Jahre alt. Ich bin zuversichtlich, dass er ab sechs in Pattensen bei der Kinderfeuerwehr mitmacht.“ Er wirbt für das ehrenamtliche Engagement, denn: „Eine Berufsfeuerwehr auf dem Land ist nicht finanzierbar.“
Über seine nun erhaltene Ehrenmitgliedschaft freut er sich sehr. Nach den von der Arnumer Feuerwehr einst selbst festgesetzten Regeln wird jedes Mitglied, ab einem Alter von 70 Jahren in der nachfolgenden Hauptversammlung zum Ehrenmitglied ernannt. „Das ist eine große Anerkennung, die mich stolz macht. Die Feuerwehr gleicht ehrenamtliches Engagement gut durch Ehrungen aus.“