Eigentlich eine gute Sache, dass die Linie 13 so gut angenommen wird. Doch ist der Parkplatz voll, sind in unmittelbarer Nähe keine Alternativen, weil es dort nur Kunden- und Privatparkplätze sowie Wald und Feld gibt. Zwar wurde Ende September die verlängerte Alfred-Bentz-Straße eröffnet, die bis zum Kreisel am Stadtbahn-Endpunkt führt, doch entlang des etwa 250 Meter neuen Abschnitts gibt es keine Parkbuchten.
Da mag es manchen reizen, sein Auto zum Beispiel am Glende Pflanzenparadies direkt gegenüber der Stadtbahn-Endhaltestelle abzustellen – doch dem hat das Gartencenter einen Riegel vorgeschoben: Nur Kunden dürfen auf den dortigen rund 50 Stellflächen parken, so steht es auf Schildern, höchstens zwei Stunden lang und nur mit Parkscheibe. Nach Geschäftsschluss macht Glende den Parkplatz zu.
„Wir haben das gleich zur Eröffnung der Stadtbahn eingeführt, damit sich da nichts einbürgert“, sagt Frank Glende, zusammen mit Yvonne Glende Inhaber des Centers. Die Stadtbahn fährt seit Dezember 2023. Ein privates Unternehmen habe das Paar zwar angesprochen, ob es den Parkplatz überwachen und Vertragsstrafen für zu langes oder falsches Parken verlangen solle, doch Glendes haben abgelehnt.
Sollte dort jemand unerlaubt stehen, werde erst mal ein Brief ans Auto gehängt. Die Erfahrungen mit Falschparkern nach dem ersten kompletten Jahr: „Im Winter ist es nicht so wild, aber spätestens ab April oder Mai ändert sich das.“ Zumal das Parken im Einfahrtsbereich der Park-and-ride-Anlage nun auch nicht mehr möglich ist, denn seit einigen Wochen gilt dort ein Halteverbot.
Glende sagt, das Gartencenter profitiere von der Stadtbahn. „Es kommen mehr und andere Kunden, viele aus Hannover.“ Außerdem sei nun alles besser beleuchtet. Glende, seit fast 40 Jahren an dem Standort, wirbt auch mit der besseren Erreichbarkeit und erwähnt zum Beispiel auf seiner Internetseite gleich mehrere Male den Stadtbahn-Endpunkt der Linie 13. Für größere Einkäufe bietet Glende einen Lieferservice an.
In Leserbriefen haben etliche Menschen ihre Probleme mit dem Parken geschildert. Eine Arnumerin schrieb, oft sei der Park-and-ride-Platz voll gewesen, sodass die zu einem Discounter gefahren sei, um das Auto dort abzustellen. Eine Leserin aus der Pattenser Ortschaft Oerie schreibt, seit Herbstbeginn 2024 sei in der Zeit zwischen 9 und 10 Uhr meist kein Platz mehr frei, sodass sie inzwischen mit der Straßenbahn ab Hannover-Wülfel in die Innenstadt fahre. Nach aktuellen Reifenspuren zu urteilen, sind Autos inzwischen auch auf den Rasenflächen zwischen den Parkbuchten abgestellt worden.
Die Region Hannover hat bislang mitgeteilt, dass derzeit nicht geplant sei, die Park-and-ride-Anlage in Hemmingen-Westerfeld zu erweitern. Die Auslastung liege zwischen 80 und 100 Prozent, wobei die meisten Fahrzeuge vormittags an Werktagen abgestellt werden. Die Erweiterungsfläche an der Park-and-ride-Anlage hätte Platz für etwa 110 Autos.
Im Februar will der Rat in Hemmingen eine Resolution zur Stadtbahn beschließen. In dem Antrag von SPD, CDU und der DUH/FDP-Gruppe heißt es, der Park-and-ride-Platz solle „zeitnah“ erweitert werden, und ebenso „zeitnah“ sollen die Radstellplätze überdacht werden.