Bei ihren Nebenkosten müssen Laatzener ab Januar mit größeren Ausgaben rechnen. Vor allem die Gebühr für Schmutzwasser ist deutlich höher. Wurden bisher 2,68 Euro pro Kubikmeter berechnet, sind es nun 3,42 Euro. Die Erhöhung um 28 Prozent bedeutet eine durchschnittliche Mehrbelastung von rund 35 Euro pro Einwohner. Ebenfalls teurer, aber nur um 10 Prozent, wird für Grundstückseigentümer oder Mieter die Entsorgung von Regenwasser. Pro Quadratmeter versiegelter Fläche sind 44 Cent zu zahlen (bisher 40 Cent). Hauptgrund für die Erhöhung ist der bei Kanalinspektionen festgestellte erhebliche Reparaturbedarf im Abwassernetz von Alt-Laatzen, Rethen und Gleidingen.
Seit Januar gilt in Laatzen ein neuer Hebesatz für die Grundsteuer B: 860 Prozent (bisher 610). Was Eigentümer eines bebauten oder bebaubaren Grundstücks zahlen müssen, hängt aber nicht nur vom Hebesatz, sondern zusätzlich von der Wohn-, Nutz- und Grundstücksfläche sowie dem Bodenrichtwert ab. Letzterer bezeichnet den durchschnittlichen Lagewert einer Zone und wird jährlich von Gutachterausschüssen aus den gezahlten Kaufpreisen ermittelt. Allein in Laatzen-Mitte gibt es mehr als eine Handvoll Zonen: Die Spanne reichte zuletzt von 130 Euro pro Quadratmeter in der südlichsten Langen Weihe bis zu 450 Euro beim Leine-Center. In weiten Teilen von Laatzen-Mitte und Alt-Laatzen waren es 280 oder – wie in Grasdorf – 300 Euro pro Quadratmeter. Der Bodenrichtwert in Rethen lag größtenteils wie in Gleidingen bei 350 Euro, in Ingeln-Oesselse bei 245 Euro pro Quadratmeter.
Während Wohnungseigentümer und -mieter im Grundsatz von der Reform profitieren und weniger zahlen, wird es für Hausbesitzer eher teurer, hatte Laatzens Stadtrat Jörg Sporleder erklärt. Besonders betroffen seien Inhaber von Immobilien, die bis in die Achtzigerjahre gebaut und bisher sehr niedrig bewertet worden seien. Die Stadt erwartet ähnlich hohe Einnahmen wie zuletzt, nämlich rund 11,8 Millionen Euro. Die neuen Grundsteuerbescheide auf Basis des in Niedersachsen geltenden Flächen-Lage-Modells will die Verwaltung dieser Tage versenden.
Dieses Jahr verschwinden in Laatzen die letzten Abfallsäcke und Kartons von Straßenrändern. Nach den Tonnen für Restmüll und für Bioabfall kamen zum 1. Januar auch die für Leichtverpackungen hinzu, die der neue Entsorger Remondis im neuen 14-Tage-Rhythmus abholt. Ab August 2025 wird zusätzlich noch die Altpapierabfuhr einheitlich über Tonnen geregelt. Alle zwei Wochen wird dann nur noch abgefahren, was darin liegt. Auch große Kartons sind dann zerkleinert dort einzuwerfen. Der regionale Entsorger Aha rechnet mit qualitativ besserem Altpapier, da dies trocken bleibt und die bisher verwendeten Plastiksäcke vor dem Recyclingprozess nicht mehr mühsam auszusortieren sind. Die Behälter sind für Privathaushalte kostenlos und ab sofort beim Zweckverband zu bestellen unter https://www.aha-region.de/bestellung-papiertonne. Wer Bus oder Stadtbahn fährt, zahlt im Schnitt 3,3 Prozent mehr für Tickets. Für Einzelkarten steigt der Preis je nach Tarifzone um 20 oder 30 Cent. Ein Kinderticket kostet nun 1,40 Euro (bisher 1,30 Euro), die Jugendnetzkarte 18 Euro (bisher 15 Euro).
Für Autofahrer in Laatzen-Mitte ist für Mai eine erfreuliche Änderung geplant. Dann soll der dritte Bauabschnitt der Marktstraße beendet sein, sodass die Strecke – wie auch die zum Kreisel umgebaute Kreuzung zur Würzburger Straße – nach mehr als einjähriger Vollsperrung wieder frei ist.