In den vergangenen Wochen und Monaten hatten Oberschule und Gymnasium wiederholt auf die Probleme hingewiesen, die sich aus der offenen Gestaltung des Geländes vor dem Schulzentrum ergeben. Die Schulen berichteten über schulfremde Jugendliche, die vor Ort „Stress“ machten, rücksichtslose Rad- und sogar Autofahrer vor dem Gebäude und Schwierigkeiten bei der Aufsicht. Auf der anderen Seite ist die Fläche als öffentlicher Stadtplatz geplant worden, dessen attraktive Gestaltung mit Grünflächen und Sitzgelegenheiten Aufenthaltsqualitäten bieten soll.
Lehrkräfte sehen insbesondere in den Pausen kaum Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler am Verlassen des Schulgeländes zu hindern, zumal sich die Ausgänge auf der Vorderseite des Gebäudes oder an den nahe gelegenen Seiten befinden. Zwar gibt es große Metallzäune zwischen den drei Gebäudeteilen; diese befinden sich jedoch hinter den Eingängen.
In einem Treffen zwischen Stadtverwaltung, Politik, Schulleitungen und Eltern hatte die Stadt unlängst vorgeschlagen, die Grünflächen vor den Schulgebäuden mit Hecken von Parkplatz und Marktstraße abzugrenzen, um eine natürliche Barriere zu schaffen und die Grenzen des Schulgeländes zu markieren. Zugleich sollten Drängelgitter an den Enden des öffentlichen Weges, der direkt vor der Fassade verläuft, Radfahrer auf einen parallel verlaufenden Weg umlenken.
An den Schulen gibt es allerdings große Bedenken gegenüber dieser Lösung. „Ich glaube, dass eine Hecke da ganz nett ist, um dies optisch einzugrenzen. Aber es wird da nicht viel bringen“, glaubt Elternvertreterin Katrin Benke – zumal die Hecken nur 80 Zentimeter hoch werden sollen. CDU-Ratsherr Eric Silver wies auf die vielen Durchlässe hin, etwa vor den Fahrradständern. Thomas Weber (Grüne) erinnerte daran, dass es auch um die Thematik geht, dass Schulfremde auf das Gelände kommen. „Das wird durch solche Lösungen wahrscheinlich kaum beeinflusst“, sagte er.
EKG-Leiterin Ulrike Mensching plädierte dafür, die Tore zwischen den Gebäuden vor die seitlichen Eingänge zu verlegen. „Für uns ist es ein großes Problem, dass sich der Schülerverkehr wegen der vielen Eingänge zum Gebäude nach vorne verteilt“, sagte Mensching. Durch das Versetzen der Tore würden die Aufsichtsprobleme deutlich gemindert. „Uns geht es darum, dass die Zahl der Personen verringert wird, die vorne auf den Platz gelangen“, pflichtete Oberschulleiter Sven Hinzpeter bei.
Die Verwaltung sieht dies anders. Das Forum wäre dann bei geschlossenen Toren nicht mehr zugänglich, ohne das Schulgelände zu öffnen, sagte Stadtrat Jörg Sporleder. „Wir möchten aber vermeiden, dass abends eine Zugänglichkeit besteht.“ Mensching widersprach: „Die Toiletten sind im Verwaltungstrakt, das Schulgelände ist deshalb so oder so offen.“
Im Fokus steht nun die Prüfung, ob ein Versetzen der Tore an die vordere Gebäudekante möglich und sinnvoll wäre. Auf Anregung von Silke Schönecke (CDU) wäre auch zu untersuchen, ob die bestehenden Zäune und Tore bleiben und durch eine zweite Reihe an der Gebäudekante ergänzt werden könnten. „Tagsüber wären die Zäune vorne zu, abends die hinteren“, sagte Schönecke.