„Wir teilen uns seit Jahren einen Container mit vier Häusern unserer Eigentümergemeinschaft“, sagt Annette Kalbitzer. Sie wohnt in einem Gebäude, das über einen Garagenhof erreichbar ist. Da dort kein Platz für die Gelbe Tonne ist, nutzen die Wohnungseigentümer der Häuser 14 und 16 einen großen Behälter gemeinsam mit den direkt an der Kampstraße gelegenen Hausnummern 10 und 12. Dort steht schon seit Jahren ein Wertstoffcontainer in einer Metalleinfassung, und der reiche für alle.
Der Sammelplatz mit dem Verpackungsmüllbehälter sei gut erreichbar und entspräche sowohl der Hausordnung der WEG als auch den Bauvorschriften. „Jetzt steht auf unserem Garagenhof vollkommen überraschend und überflüssig ein Container“, sagt Kalbitzer. Remondis habe ihn am Montag, 2. Dezember, unangekündigt auf dem Garagenhof platziert. „Dies ist nicht gewünscht und polizeibaurechtlich auch gar nicht erlaubt“, so die Laatzenerin. Auf dem Hof dürften weder Fahrzeuge noch Tonnen abgestellt werden, denn er dient als Feuerwehrzufahrt zu den hinteren Gebäuden. „Wir können keine Verantwortung für die Verkehrssicherheit übernehmen“, betonen die Wohnungseigentümer.
Eine Abfrage oder Ankündigung sei weder bei einem der 28 Eigentümer noch bei der Hausverwaltung erfolgt. „Wir könnten den Behälter natürlich nach vorn auf die Straße schieben“, sagt Jürgen Korb. „Aber dann stünde er anderen im Weg.“ Zudem sei der Container eindeutig der Kampstraße 14 zugeordnet.
Einen weiteren Container hat Remondis direkt vor der Einfassung am Haus Nummer 10 abgestellt. „An unsere alte Tonne kommen wir jetzt kaum noch ran“, kritisiert Korb. Auch vor den Nachbargrundstücken stehen neue Container. „So kann ein gemütlicher und schöner Stadtteil auch verunstaltet werden“, ärgern sich die Alt-Laatzener. „Es kann nicht sein, dass über Weihnachten und Silvester überall Tonnen und Container auf der Straße stehen.“
Remondis bezieht zum konkreten Fall nur bedingt Stellung. Die Behältergröße für Verpackungsmüll orientiere sich am Restmüllvolumen der jeweiligen Haushalte. „Der 1100-Liter-Behälter wird in der Regel in größeren Wohneinheiten eingesetzt“, sagt Remondis-Sprecherin Lena Langenkämper. Die Auslieferung werde Eigentümern nicht separat mitgeteilt. Informationen gebe es aber auf der Internetseite gelbetonne-region-hannover.de.„Falls der Behälter durch das eigene Konsumverhalten nicht vollständig befüllt wird, ist das natürlich umso besser, denn Abfallvermeidung ist der beste Weg zum Ressourcen- und Klimaschutz“, heißt es. Es sei zudem möglich, die Gelben Tonnen gemeinsam mit Nachbarn zu nutzen, betont die Sprecherin.Um individuelle Lösungen zu finden, könnten sich Eigentümer unter der E-Mail-Adresse gelbe-tonne-hannover@remondis.de an das Unternehmen wenden. Das hat Kalbitzer längst getan, denn: „Wir können hier keine Sicherung entsprechend der Vorschriften gewährleisten“, betont die Eigentümerin. Die WEG behalte sich sonst vor, den Container im öffentlichen Raum abzustellen und sieht die Verantwortung bei Remondis.