KGS-Schulleiter Gregor Ceylan sagt, dass die Idee zur Neuregelung der Sprachförderung durchaus gut gewesen sei. „Da ging es zunächst nur darum, gewisse Grundregeln festzuschreiben, wie lange etwa die Sprachförderung dauern soll und welches Niveau die Schülerinnen und Schüler erreichen sollen“, sagt er. Doch die Neufassung sagt jetzt auch aus, dass aus dem BUT finanzierte Sprachkurse nur noch vor oder nach dem regulären Unterricht angeboten werden dürfen. Das war zuvor nicht so eindeutig festgelegt.
Das Problem dabei ist, dass Schülerinnen und Schüler die Regelstundenzahl um nicht mehr als zwei Stunden pro Woche überschreiten dürfen, was ein zusätzliches Angebot an den Nachmittagen schwierig macht. „Außerdem ist es für die Schülerinnen und Schüler nicht gerade motivationsfördernd, wenn sie nach einem langen Schultag am Nachmittag noch einmal zur Schule kommen müssen“, sagt Ceylan.
Beschwerden von Eltern hat der Schulleiter wegen der Kürzungen bisher noch nicht bekommen. Doch ein Grund zur Freude ist das für ihn nicht. „Die Betroffenen müssen meist selbst erst mal die Sprache lernen, um hier zurechtzukommen. Sie haben in der Regel keine große Lobby, die gegen solche Regelungen Einspruch erhebt“, sagt er.
Die Region Hannover hat in den ersten drei Monaten nach den Sommerferien bereits 40 Anträge auf BUT-Sprachförderung abgelehnt. Nach Angaben der Region haben im vergangenen Jahr rund 11.500 Kinder und Jugendliche eine Lernförderung über das BUT bekommen. In rund 20 Prozent der Fälle ging es dabei um eine Sprachförderung. Ceylan sieht aktuell keine Lösung für das Problem. „Ich habe eher noch die Befürchtung, dass unser privater Anbieter für die Sprachförderung komplett abspringt, wenn das Verfahren so erschwert wird“, sagt er.