Kürzlich gaben die Verantwortlichen den Startschuss für das Bauprojekt des Immobilienunternehmens Aurelis Real Estate. Gemeinsam mit Laatzens Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) setzten Aurelis-Geschäftsführer Joachim Wieland, Bereichsleiterin Christin Schulz und Hubertus Schwanebeck, Geschäftsführer der als Generalunternehmer beauftragten Firma Bremer Bau, den symbolischen Spatenstich auf dem Gelände an der Ecke Karlsruher Straße/Kronsbergstraße.
Wer die Halle später beziehen wird, steht noch nicht fest. „Wir beginnen den Bau spekulativ und setzen damit ein deutliches Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Region Hannover“, sagte Wieland. Aufgrund der bislang geführten Gespräche gehe man allerdings „von einer zügigen Vermietung der Flächen“ aus, ergänzte Schulz.
Die neue Halle lässt sich in drei separate Einheiten mit Größen zwischen 7000 und 9500 Quadratmetern unterteilen. Außerdem vermietet Aurelis Büroflächen von 600 bis 750 Quadratmetern. Mit der angepeilten Hallenhöhe liege man über dem Standard vergleichbarer Objekte, betont das Unternehmen. Die Anlage verfüge künftig über 85 Pkw- und acht Lkw-Stellplätze sowie über 28 Tore für die Anlieferung und Abholung, davon drei ebenerdig. „Eine 24/7-Nutzung ist möglich“, heißt es.
Städtebaulich ändert sich für Laatzen durch das Bauprojekt nicht viel. Auf dem Gewerbeareal an der Karlsruher Straße war schon zuvor eine Logistikhalle mit Werkstatt- und Bürogebäuden untergebracht. Zuletzt hatte dort der Leuchtenhersteller Lunux Räume gemietet, auf der Vorderseite war jahrelang die Leine-Volkshochschule mit ihrem Zentrum für Arbeit und Qualifizierung (ZAQ) untergebracht. Die für das Bauprojekt notwendige Änderung des Bebauungsplans ging bei der Laatzener Politik denn auch glatt durch. Aurelis hatte das Gelände im September 2015 von der Deutschen Messe AG erworben und geprüft, ob die Bestandsgebäude für eine Nachnutzung herzurichten wären – mit negativem Ergebnis, sodass man sich am Ende für den Abriss und einen Neubau entschied.
Die neue Halle bietet im Vergleich zum inzwischen abgerissenen Vorgängerbau eine Reihe von energetischen Vorteilen. So werde ein auf Recycling und Wiederverwendung ausgerichtetes Abfallmanagement umgesetzt, teilt Aurelis mit. Auf dem Dach werde man eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer teilweisen Begrünung installieren, eine Luft-Luft-Wärmepumpe sowie automatische Systeme („Smart und Submetering“) sollen zudem den Energieverbrauch optimieren. „Langfristig soll der vor Ort erzeugte Strom als vergünstigter Mieterstrom angeboten werden“, kündigt Aurelis an.
Die Baustelle dürfte in nächster Zeit die größte im Laatzener Stadtgebiet sein. Die Dimensionen der großen Logistikhallen des VGP-Parks im Gewerbegebiet Rethen-Ost, wo unter anderem der Maschinenbauer Krauss Maffei und der Versandhändler Connox eingezogen sind, erreicht der Aurelis-Komplex allerdings nicht: Im Gewerbegebiet jenseits der B6 sind Hallen mit einer Gesamtfläche von 112.000 Quadratmetern entstanden. Davon belegt allein Krauss Maffei Büro- und Produktionsräume mit einer Fläche von 66.500 Quadratmetern.