Mehr als 80 Aussteller boten am Wochenende Delikatessen rund um den Kürbis, Kunsthandwerk und Floristik, Wohnaccessoires, Mode, Schmuck und Spezialitäten aus der Region an. Dabei zeigte sich das Fest ebenso vielfältig wie die orangfarbene Frucht: bunt, lecker, prickelnd und äußerst vielseitig.
Am Sonnabend konnten Gäste einen 75-Euro-Verzehrgutschein für das Kürbisfest gewinnen. Sie sollten schätzen, wie viel die 75 Kürbisse zusammen wiegen, die der Eldagser Hoflieferant zum 75-jährigen Bestehen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung auf der Pyramide unter den Linden aufgestellt hatte. „Die Schätzungen lagen zwischen 28 und 1080 Kilo“, sagte Michael Jänsch vom Eldagser Hoflieferant.
Über den 75-Euro-Gutschein konnte sich schließlich Natascha Jetzkewitz aus Hemmingen-Westerfeld freuen. Mit ihrer Schätzung von 158,8 Kilo kam sie dem Gewicht der Kürbisse am nächsten. Diese wogen insgesamt 164,96 Kilo. „Den Gutschein werde ich mit meiner Familie heute und morgen auf den Kopf hauen“, freute sich die 29-Jährige und wusste auch schon, welchen Stand sie gleich ansteuern wollte: „Als Erstes stoße ich mit meiner Mutter mit einem Kürbissekt auf den Gewinn an.“Von klein und verschrumpelt bis groß und glänzend – wer auf dem Kürbisfest ein Exemplar erstehen wollte, hatte die Qual der Wahl. Die Auswahl reichte von Hokkaido über Butternut und Rolet bis zu Pink Jumbo Banana und Spaghettikürbis. Das besondere Highlight: der Mikrowellenkürbis. „Einfach den Deckel abschneiden, Kerne entfernen, salzen und pfeffern – und dann ab in die Mikrowelle bei 600 Watt für etwa sieben Minuten“, erklärte Michael Jänsch vom Eldagser Hoflieferant. „Dann noch einen Klecks Kräuterquark dazu, und fertig ist das gesunde Fastfood.“
Neben Kürbis-Prosecco gab es erstmals auch Kürbisbier vom Fass. Das Pumpkin-Ale wird von der Hausbrauerei Robens in Springe-Eldagsen eigens für den Eldagser Hoflieferant produziert. „Der erste Schluck ist gewöhnungsbedürftig gewesen, der zweite hat sehr gut geschmeckt, deshalb trinken wir jetzt auch schon das zweite Glas “, sagte Dagi Damerau, die gemeinsam mit ihrer Freundin Carolin Birkholz aus Arnum mit dem außergewöhnlichen Bier anstieß.
Ebenso wie die Kürbisse sind auch bei einem Ausstellerpaar alle Stücke ein Unikat: Als Ivonne und Nicolas Lieber aus Seelze ihre fast 300 Jahre alte Fachwerkscheune entkernten und wieder neu aufbauten, blieb so mancher Balken aus dem Jahr 1734 übrig. „Wir wollten sie nicht wegwerfen, daher haben wir daraus Wohnaccessoires gemacht“, erzählte Ivonne Lieber.
Die Werke können sich sehen lassen: Aus den Eichenbalken hat das Ehepaar Weinständer, Toilettenpapierrollen- und Handtuchhalter, Lampen und kleine Brettchen angefertigt. „Das ist für uns ein schöner Ausgleich zum Beruf“, meinte Lieber, die hauptberuflich als Röntgenassistentin in einem Krankenhaus arbeitet.
Neben Kürbisnudeln, -suppe, - waffeln, -marmelade und -öl bot der Eldagser Hoflieferant auch selbst hergestellte Kürbischips an. „Sie sind gesünder als herkömmliche Chips, weil sie besonders schonend im Vakuumkessel gebacken werden und durch die geringeren Temperaturen 30 Prozent weniger Fett und viel geringere Acrylamidwerte enthalten“, erläuterte Maren Jänsch. Außerdem seien die Kürbischips von Natur aus vegan, laktose- und glutenfrei. Die einzigen Zutaten sind Hokkaido-Kürbis, Sonnenblumenöl und Meersalz.
Bunte Mützen, Taschen, Kissen und Leseknochen, die als Buchstütze genutzt werden können, gab es am Stand von Kerstin Schlierf und Tanja Malkus aus Hannover. Die Freundinnen hatten mehrere Hundert Artikel selber genäht, darunter auch viele originelle Ideen für Kinder: „Wir haben auch eine Spielstraße zum Ausrollen“, erzählte Schlierf. „Oder kleine Taschen, die vorne am Fahrradlenkefestigt werden können.“
Erstmals hatte sich auch die St.-Vitus-Gemeinde am Kürbisfest beteiligt. Für Gäste, die ein wenig entspannen wollten, hatte sie auf der Wiese neben der Kirche große Sitzsäcke und eine Tischtennisplatte aufgestellt. Wer wollte, konnte in der geöffneten Kirche ein wenig Stille genießen oder am Vitus-Lädchen selbst gemachte Marmelade erstehen, die die Konfirmanden an einem Palettenstand verkauften.
Außerdem konnten sich Gäste auch den neuen Bienenstock ansehen, der seit Kurzem hinten an der Kirche steht und im nächsten Frühjahr eigenen Vitus-Honig liefern soll. „Unser Angebot wird sehr gut angenommen, daher werden wir wohl im nächsten Jahr wieder dabei sein“, freute sich Pastorin Damaris Grimmsmann.