Immer wieder komme die Frage von Bürgerinnen und Bürgern sowie auch teils von Kollegen auf, was er denn den ganzen Tag eigentlich mache. „Die glauben, ich muss nur fünf Mülleimer leeren und das war es.“ Aber das war es nicht, sagt Zock. „Es sind 180 Mülleimer, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.“ Diese müsse er immer wieder – zumindest im wöchentlichen Rhythmus anfahren und leeren. Teils aber auch zwei- bis dreimal, wenn es belebte Stellen sind. Dazu gehört unter anderem der Bereich des ZOB.
Beim Kontrollieren der Mülleimer erlebt er dann auch immer mal wieder Überraschungen, in dem er darin Hausmüll entdeckt oder die Mülleimer von Vandalen angezündet wurden. Dann sei es auch seine Aufgabe, einen neuen anzubringen. Die vorhandenen Behälter sind in vielen Fällen der Witterung ausgesetzt. „Da verhakt sich auch immer wieder mal das Schloss. Oder ich muss gründlich die innere Platte reinigen, weil daran viel Müll kleben geblieben ist“, sagt Zock. Das sei dann nicht gerade eine angenehme Arbeit. „Es riecht doch sehr stark“.
Zock fährt an diesem Morgen vom Stadtbetriebshof mit einem bereits sehr in die Jahre gekommenen Pritschenwagen die Koldinger Straße entlang, bleibt an der Haltestelle nahe des Kreisels stehen. Auf dem Grünstreifen direkt daneben fliegt eine Menge Müll herum. Diesen wolle er nun direkt aufsammeln. Dafür nimmt er sich aus der auf der Pritsche befindlichen Kiste einen Greifer und einen Müllsack. Diese Arbeit kann schon sehr zeitintensiv sein. „Besonders dann, wenn viele Zigarettenreste herumliegen“, sagt Zock. Deshalb könne er sich auch nicht an jedem Tag in der erforderlichen Intensität dieser Arbeit widmen, wenn beispielsweise das Leeren von Mülleimern in mehreren Ortsteilen ansteht.
Er zeigt auf die Haltestelle. In der Nähe der Glasscheibe wuchert Unkraut. Auch dieses müsse er eigentlich beseitigen. Aber diese Arbeit könne er an diesem Tag nicht auch noch leisten. „Leider“, sagt er und zuckt leicht mit den Schultern. „Wenn die Leute weniger Müll wegschmeißen, dann habe ich mehr Zeit für andere Arbeiten. Das wäre sehr wünschenswert“, sagt Zock.
Doch leider erfüllten ihm einige Menschen diesen Wunsch nicht. Immer wieder entdeckt er an Straßenrändern oder in der Natur Müll. „Vielen Menschen ist auch nicht klar, dass innerhalb der Ortschaften die Stadt für das Entsorgen zuständig ist. Außerhalb macht es der Abfallentsorger Aha“, sagt Zock. Teils entdecke er Sperrmüll, der schon mehrere Tage nicht abgeholt worden ist. „Dann fragen wir beim Aha nach, ob dort ein Termin vereinbart wurde und die Sachen einfach etwas früh herausgestellt wurden.“ Ist das nicht der Fall, müsse Zock auch diese Sachen auf seine Autoladefläche hieven und selber entsorgen. „Die Mitarbeiter von Aha sind dabei sehr hilfsbereit. Mit denen kann man gut sprechen“, sagt Zock. Bei schweren Gegenständen fragt er aber auch bei eigenen Kollegen nach. „Wenn jemand mal kurz Zeit hat, fasst er beim Tragen mit an“, sagt Zock.
Teils finde er alte Autoreifen, Steine, Hausmüll, Schränke und auch immer wieder Einkaufswagen. So auch an diesem Morgen: Auf dem Weg nach Koldingen liegt innerhalb des Ortes in einem Gebüsch ein Einkaufswagen. Wie verfährt er damit? Vorerst lasse er diesen dort liegen. Später werde er sich den aus der Nähe anschauen und dann, sofern das Teil noch heile ist, zum Pattenser Supermarkt zurückbringen. „Wenn es kaputt ist, dann kommt es bei uns in den Müll“, sagt der 51-Jährige.
Seit vier Jahren ist Zock für das Befreien der Stadt vom Müll zuständig. Die Arbeit erledige er grundsätzlich gerne, weil er diese als wertvoll für die Gesellschaft erachtet. „Ich finde es nur schade, dass es wenig Wertschätzung und oft nur Gemecker gibt“, sagt er. So höre er auch immer wieder, dass er ja nur im Auto unterwegs ist. „Ja, wenn ich in den Ortsteilen für Ordnung sorge, dann habe ich am Tag manchmal dreimal die Ladeflächen voll und muss das zwischenzeitlich in Pattensen-Mitte wieder abladen. Was ich in der Zwischenzeit mache, sehen viele aber nicht.“ Da wünsche er sich mehr Verständnis und eine grundsätzliche Unterstützung, dass gar nicht so viel Müll in der Natur landet.