Verlässliche Grundschule verhindert Hitzefrei
Pattenser Grundschüler bleiben an heißen Tagen in der Schule, weil Eltern auf die Betreuung angewiesen sind

Trotz hoher Temperaturen: An Pattenser Grundschulen gibt es kein Hitzefrei.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Pattensen. Nicht nur aufgrund teils harter Aufgaben sind die Schülerinnen und Schüler an den Pattenser Schulen in diesen Tagen ins Schwitzen gekommen. Die Temperaturen kletterten auf weit mehr als 30 Grad. Doch von Hitzefrei und einem frühen Unterrichtsende konnten die Schüler an den Schulen in Pattensen-Mitte und Schulenburg nur träumen. „Es gibt kein Hitzefrei“, sagt Elternvertreterin Fenja Ersal aus Pattensen-Mitte. „Dadurch, dass es eine verlässliche Grundschule ist, muss die Schule sicherstellen, dass der Unterricht täglich stattfindet.“

Arne Ellenberg, Schulleiter der Grundschule Schulenburg, ergänzt: „Eltern sind teils aus beruflichen Gründen darauf angewiesen, dass ihre Kinder bei uns betreut werden.“ Ersal ergänzt: „Es ist für die Schulleitung sicherlich nicht einfach. Aber Eltern können sich auch nicht einfach freinehmen, weil es warm ist. Da sind viele sicherlich froh, zu wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind.“

Ellenberg erklärt, dass er an zukünftig sehr heißen Tagen die Entscheidung den Eltern überlässt, was mit den Kindern geschehen soll. „Die Eltern können ihre Kinder abholen oder nach schriftlicher Bestätigung der Eltern schicken wir die Kinder auch nach Hause.“ Für Hitzefrei habe aktuell keine zwingende Notwendigkeit bestand. „Es ist schon warm, aber Unterricht ist durchaus machbar“, so Schulleiter Ellenberg.

Elternvertreterin Ersal betont, dass in Pattensen-Mitte an heißen Tagen „kein straffer Unterricht“ erfolge. „Wenn es vereinzelt Kindern aufgrund der hohen Temperaturen nicht gut gehen sollte, werden die Eltern informiert.“ Sie fügt hinzu: „Wir haben zum Glück ja nicht ganz so viele Tage mit solchen Temperaturen.“

An der Ernst-Reuter-Schule entschied Leiterin Mirjam Gerull am Dienstag, 13. August, gegen 12.30 Uhr, dass nach der sechsten Unterrichtsstunde alle Kinder der Jahrgänge fünf bis zehn Hitzefrei bekommen. Die Entscheidung fällt sie selber.

Eine einheitliche Regelung besteht in Niedersachsen nicht. „Die Schulen sind unterschiedlich gebaut“, sagt Gerull. Ein Teil der Schulräume sei spätestens ab dem späten Vormittag intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt gewesen. „Da kam schon Saunafeeling auf“, sagt Gerull.

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