Räume und Flure wirken hell, bunt und großzügig. Auf 1530 Quadratmeter Nutzfläche hat der beauftragte Architekt der Butz und Wölbern Planungsgesellschaft alles Notwendige untergebracht. Allein im Erdgeschoss gibt es sieben Unterrichtsräume (65 Quadratmeter), jeweils 20 Quadratmeter große Differenzierungsräume, einen Werk- und einen Schulbuchraum sowie ein Krankenzimmer. Verwaltung und Lehrerzimmer sind ebenfalls dort – das hat als kleiner Clou einen tresenähnlichen Stehtisch, wie die Gäste aus Rat und Verwaltung bei ihrem Rundgang sehen konnten.
Eine Etage höher befinden sich vier weitere Klassenräume, Toiletten sowie weitere Räume etwa für Sozialarbeit. Erreichbar ist sie bislang nur über zwei Treppen oder per Schlüssellift im Altbau. Bis Jahresende solle der neue Fahrstuhl fertig sein.
Das Dachgeschoss bietet Platz für die Technik, drei weitere Klassenzimmer, Differenzierungs- und Besprechungsräume. Die breiten Gänge im Anbau bieten auch Sitzmöglichkeiten. „Die Lernräume mit offeneren Strukturen sind geeignet zum Spielen, Lernen, Kommunizieren und Interagieren“, erläuterte Architekt Karl Butz die bauliche Umsetzung des pädagogischen Konzepts. Die neuen Räume haben Akustikdecken, die Lärm mindern.Auch die Himmelsrichtung wurde bei der Planung berücksichtigt: Die Klassenräume seien weitestgehend nach Norden ausgerichtet, „um das ruhige Nordlicht zu nutzen“, wie Architekt Butz erklärte. Auf der Sonnenseite wiederum liegen die mit Außenjalousien vor Hitze geschützten Flure sowie Verwaltungs- und Nebenräume. Eine flexible LED-Decken- und Wandbeleuchtung sorgt für eine konzentrationsfördernde, helle Lernumgebung.
Beim Bau wurde auf hohe Wärmedämmwerte geachtet. Die Fenster lassen sich zwar öffnen, doch gibt es außerdem eine Be- und Entlüftungsanlage. Geheizt wird der Anbau über Wärmetauscher und eine zuschaltbare Kesselanlage in Brennwerttechnik im Altbau.
Der benötigte Strom kommt von einer 30-Kilowatt-Solaranlage auf dem Dach. Schnelles Internet und interaktive Whiteboards gibt es ebenfalls.
„Eine Schulerweiterung wie diese ist ein Meilenstein für uns“, sagte der Bürgermeister bei der von zwei Schulklassen musikalisch begleiteten Eröffnung. Tatsächlich ist von Vorbereitung bis zur Realisierung viel Zeit vergangen. Im Jahr 2010 hatte die Stadt das Grundstück erworben und mit der Erweiterungsplanung begonnen. Wegen des Brandes in der AES-Turnhalle und der nötigen Unterbringung von Kriegsflüchtlingen wurde das Projekt zurückgestellt. 2019 begann die konkrete Planung. Archäologischer Funde und die Folgen der Corona-Pandemie führten zu weiteren Verzögerungen, ehe 2022 der Grundstein gelegt wurde. Die Gesamtkosten beziffert die Stadt Laatzen auf rund 9 Millionen Euro. Sie übernimmt den Großteil der Finanzierung selbst. Der Bund fördert den Bau mit 1,6 Millionen Euro.