Zwar kritisierte auch Kretzschmar in der Vergangenheit immer wieder die Pattenser Stadtspitze und drohte Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) sowie dem Ersten Stadtrat Axel Müller (parteilos) sogar mit Hausverbot.
„Aber ich kritisiere, wenn es angemessen ist“, sagt Kretzschmar. Das sei aus seiner Sicht bei Leach nicht der Fall gewesen. Er habe die Aussagen als „Schießen gegen die Stadt“ empfunden. Leach hatte sich darüber beklagt, dass es kein Entgegenkommen vonseiten der Verwaltung gebe im Hinblick auf Absperrungen an den geplanten Veranstaltungstagen am 17. und 18. August. Sie hätte für einen vierstelligen Betrag Absperrungen beschaffen müssen, obwohl diese bei der Stadt vorhanden seien, so Leach.
Kretzschmar monierte zudem, dass er das Konzept eines Sommerfests to go, bei dem an verschiedenen Anlaufstellen unterschiedliche Aktionen angeboten werden, für „nicht sinnhaft“ halte.
„Wir sind hier nicht auf der Lister Meile in Hannover, wo viele Leute am Wochenende vorbeischlendern“, sagt er. Auch andere Geschäftstreibende in Pattensen-Mitte, die sich laut Leach an dem angedachten Fest beteiligen wollten, machten schließlich einen Rückzieher.
Diese äußern sich nicht öffentlich, doch es klingt immer wieder durch, dass die Kritik an der Verwaltung für ein Umdenken gesorgt hätte.
Leach ist angesichts der deutlichen Kritik von unterschiedlichen Seiten irritiert. Schließlich habe auch Kretzschmar das von ihr angeregte Konzept anfangs gut gefunden, dann aber doch unvermittelt den Rückzieher gemacht.Sie könne sich das Verhalten „nicht erklären“. Sie sagt weiter: „Ich wüsste nicht, womit ich jemandem auf die Füße getreten sein könnte.“ Schließlich sei es ein Vorschlag gewesen, dem sich jeder in Pattensen hätte anschließen können, „um etwas Cooles auf dem eigenen Gelände zu machen“. Es habe eine Alternative sein sollen, da das große Altstadtfest aufgrund der Großbaustelle an der Steinstraße und die damit verbundenen Umleitungswege durch die teils kleinen Gassen in diesem Jahr noch nicht wieder möglich sei. „Ich fand die Idee schön, und alle, mit denen ich telefoniert hatte, eigentlich auch. Dass sich welche – warum auch immer – umentschieden haben oder Probleme sehen, kann ich nicht ganz verstehen“, sagt Leach.
Dass ihre Aussagen in dem Bericht als „böser aufgefasst wurden, als sie gemeint waren“, tue ihr leid. „Mir geht es in erster Linie darum, diese wunderbare Altstadt zu beleben und gemeinsam etwas zu machen, statt zu meckern.“ Martin Jausch.
CDU-Ortsbürgermeister von Pattensen-Mitte, äußert sich bedauernd, dass die Festivitäten an dem Wochenende in der großen Form nun ausbleiben. „Es ist schade, dass es nicht so stattfindet, wie es ursprünglich angedacht gewesen ist“, sagt er.
Jetzt wird es wohl darauf hinauslaufen, dass Leach lediglich einen Kinderbasar am Sonntag, 18. August, von 12 bis 17 Uhr auf ihrem Grundstück am Marktplatz organisiert.