Die Bedarfszuweisungen würden überwiegend zeitnah bewilligt, kündigte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) an: „Das ist wegen der gestiegenen Liquiditätskreditzinsen und den nach wie vor hohen Energiekosten besonders wichtig.“ Den Erfahrungen der Vorjahre nach sei im Oktober mit dem Geld zu rechnen, sagte Laatzens Stadtsprecherin Ilka Hanenkamp-Ley. Die fristgerecht beantragten und nun genehmigten Bedarfszuweisungen dienten der Deckung von Fehlbeträgen und der Stärkung der Kassenliquidität. Der Haushalt für 2024 weist ein Defizit von 23 Millionen Euro aus, und das trotz des gestoppten Rathausneubaus.
Bei den Finanzspritzen des Landes sei zu unterscheiden zwischen den so genannten Bedarfszuweisungen wegen einer außergewöhnlichen Lage (BzA) und den Bedarfszuweisungen wegen einer besonderen Aufgabe (BzB), erläutert Hanenkamp-Ley. „Die BzB wird nur für konkret beantragte Maßnahmen im Bereich des Feuerschutzes gewährt.“ In den jüngsten Jahren hat die Stadt insgesamt 2,8 Millionen Euro an BzB-Zuschüssen erhalten, die unter anderem für den Bau der Feuerwache Süd, das dazugehörige Parkdeck der Ortsfeuerwehren Gleidingen/Rethen sowie zwei Löschgruppenfahrzeuge für die Ortsfeuerwehren Rethen und Laatzen verwendet wurden.
An BzA-Zuweisungen wegen der außergewöhnlichen Haushaltslage sind für die Stadt seit 2017 bereits 25,7 Millionen Euro zusammengekommen. Nach aktueller Planung sei auch in den kommenden Jahren mit Fehlbeträgen zu rechnen, sodass die Stadt auch künftig Bedarfszuweisungen beantragen werde. Ob Mittel bewilligt würden, hänge von der finanziellen Entwicklung auch der übrigen niedersächsischen Kommunen ab sowie von den Bewilligungskriterien.
Aktuell hatten 82 Kommunen Unterstützung beim Land beantragt. Geld erhalten aber nur jene finanzschwachen und überdurchschnittlich hoch verschuldeten Kommunen, die ihre Konsolidierungsbereitschaft überzeugend unter Beweis gestellt hätten, teilte das Land mit. Insgesamt 74,3 Millionen Euro verteilt dies final auf 32 Kommunen von Aurich über Braunlage bis Lüchow-Dannenberg, darunter in der Region Hannover neben Laatzen auch an Burgdorf und Ronnenberg.