Ein Patient ist schwer krank. Sehr schwer. Niemand weiss, wie lange er leben wird. Er braucht Ermunterung. Aber wie? „Das wird schon“ sagen? Nein. Ermuntern blendet nicht aus, wie ernst oder schwer eine Situation für einen Menschen ist. Ermuntern nimmt die Realität mit. Sie findet einen Punkt, an den der Mensch, der Ermunterung braucht, in seiner Gegenwart anknüpfen kann. Ermunternde nehmen den anderen mit. Sie reden nichts ein noch aus.
Es gibt tausend Wege, zu ermuntern. Manchmal liegt man inhaltlich vielleicht falsch, aber der Ton hat die (gute) Musik gemacht. Und umgekehrt. O-Ton Bibel: „Ermuntert einander mit Psalmen.„ Ich habe Lieder an ihrem Sterbebett gesungen, die sie kannte, erzählt ein Sohn. Und hat dabei auch sich selbst ermuntert. Ermuntern kann aus einer Sackgasse heraus führen, ohne unbedingt die Situation zu ändern. Am Lebensende zum Beispiel. Aber auch sonst. Bei uns Allen, wenn wir beschwert sind. Dann ist es toll, wenn da zumindest ein Mensch ist, der sagt: Trau dich oder: du kannst das oder: gemeinsam schaffen wir das oder: schaffen wir etwas davon.
Wen könnte ich heute ermuntern?
Pastorin Silke Appelkamp-Kragt, Krankenhausseelsorge