„Wir können heute die Eröffnung von gleich zwei Bahnsteigen feiern“, sagte Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz. Mit den Hochbahnsteigen 174 und 175 habe Laatzen nun zwei weitere moderne Verkehrsanlagen, die den barrierefreien Zustieg zu den Stadtbahnen ermöglichen. Damit seien jetzt 88 Prozent des Stadtbahnnetzes barrierefrei. „Wir wollen einen sicheren und komfortablen Nahverkehr realisieren und hoffen, dass die Haltestellen zahlreich genutzt werden.“
Die Beteiligten dankten den Anwohnern, die viel Lärm in Kauf nehmen mussten, sowie staugeplagten Verkehrsteilnehmern für ihre Geduld. „Es gab viel Kritik wegen der häufigen und langen Sperrungen“, sagte Laatzens Bürgermeister Kai Eggert (parteilos). „Ich habe selbst viel Lebenszeit hier an den Baustellenampeln verbracht“, machte er deutlich. „Wir haben aber versucht, die besten Lösungen zu finden.“ Eggert betonte, dass die neuen Anlagen den Menschen vor Ort zugutekommen. „Deshalb ist heute ein besonders schöner Tag für Laatzen.“ Die Sperrungen seien notwendig gewesen, um den Bau der Hochbahnsteige zu beschleunigen. „Man baut unter Betrieb viel länger“, sagte Christian Weske. Der Geschäftsführer der für den Bau der Hochbahnsteige zuständigen Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (Infra) blickte auf die Entwicklung der Bauprojekte zurück. Überlegungen, die beiden Bahnsteige in Rethen/Nord sowie die Schleife zusammenzulegen, gebe es bereits seit 25 Jahren. Allerdings gestaltete sich die Standortsuche schwierig. Da die jetzt gewählte Position die Zufahrt zur Schleife versperre, habe man sich dann dazu entschlossen, die Linie 2 bis nach Gleidingen zu verlängern. Bis zum Herbst sollen auf dem Gelände der ehemaligen Schleife die Park-and-ride-Fläche sowie eine neue Busumsteigeanlage fertiggestellt werden. „Sie ermöglicht kurze Wege“, sagte Weske. Dies komme auch Fahrgästen aus Pattensen zugute. Zudem werde voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2024/2025 die aus Ingeln-Oesselse kommende Buslinie 390 bis nach Rethen verlängert. „Das war schon immer ein Wunsch vieler Fahrgäste“, betonte Üstra-Vorständin Elke Maria van Zadel.Im Juni 2021 hatte der Leitungsbau für den neuen Hochbahnsteig in Rethen begonnen, ab Oktober 2022 wurde die Trasse geräumt. Im Januar 2023 begann dann der Bau des Hochbahnsteigs in Gleidingen. Im September wurden dann an beiden Haltestellen insgesamt 23 Fertigteile gesetzt. „Wir konnten hier Synergieeffekte nutzen“, sagte Weske. Im Oktober begann schließlich der Umbau der Schleife für die neue Park-and-ride-Fläche und die Busumsteigeanlage, die noch einmal rund 1,7 Millionen Euro kosten sollen. Am 3. August soll das Gleisrichterwerk in Gleidingen in Betrieb gehen. Ab dann rollen auch die Stadtbahnen der Linie 2 bis dorthin.
Für Asphaltierungsarbeiten wird die Hildesheimer Straße nördlich der Koldinger Straße von Montag, 3. Juni, bis Freitag, 14. Juni, noch einmal gesperrt. Am Dienstag und Mittwoch, 18. und 19. Juni, steht zudem eine Vollsperrung der Hildesheimer Straße ab Einmündung Koldinger Straße in Richtung Gleidingen an. Im Anschluss soll dann die einspurige Verkehrsführung am Bahnsteig Pattenser Straße aufgehoben werden.
Zum Abschluss wies Eggert darauf hin, dass noch immer die Fahrradbügel an der im November 2022 in Betrieb genommenen Haltestelle Rethen/Steinfeld fehlen. „Vielleicht bekommen wir die dann ja für alle Haltestellen in einem Rutsch?“, fragte er.