Bei der rund zweistündigen Begehung mit Stadtverwaltung und Ratspolitikern sowie dem Fachbüro Planersocietät kam die Verkehrsplanerin Theresa Heitmann mit rund 15 Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Die Tour führte von der Seniorenresidenz Arnum entlang der Arnumer Kirchstraße zunächst auf die Wohnstraßen nördlich der Bockstraße und dann bis zur Straße Clydesdale. Bemängelt wurden unter anderem fehlende barrierefreie Wege an der Arnumer Kirchstraße, Konflikte mit dem Radverkehr an der Bockstraße und mangelhafte Querungsmöglichkeiten besonders auch für Kinder am Laubeichenfeld.
Dabei thematisierten unter anderem Mütter wie Maike Heinken und Julia Ohme, die auch Mitglied im Schulelternrat ist, bedenkliche Situationen auf dem Schulweg. Dort versperrten beispielsweise parkende Autos Kindern unter anderem beim Überqueren der in die Bockstraße einmündenden Wohnstraßen die Sicht. Als Idee stellte Heitmann dort sogenannte vorgezogene Seitenräume und Fußwegnasen zur Diskussion. Mit einem weißen Spray zeichnete sie auf dem Asphalt auf, wie dies praktisch aussehen könnte. Sie beklagte, dass vor allem für Sehbehinderte teilweise Fußwege in ihrer Farbe und Musterung zu wenig abgesetzt sind, um sofort und gut erkannt zu werden. Zum konkreten Verständnis setzten die Teilnehmer Brillen auf, die eine Sehbehinderung simulieren. Auch die Straßeneinmündung Clydesdale irritiere passierende Verkehrsteilnehmer trotz Beschilderung und Bodenmarkierung aufgrund der Pflasterung.
Für besonders häufig genutzte Straßenbereiche, an denen vor allem Senioren gern die Straße überqueren, müsse nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht werden. Bemängelt wurden zum Teil die schlechte Einsicht für Seniorinnen und Senioren in den fließenden Verkehr. Aber auch durch Baumwurzeln hochgedrückte Fußwegpflasterungen und fehlende Bordsteinabsenkungen. Ebenfalls zur Sprache kamen mit Fahrradständern und anderem zugestellte Fußwege für Nutzer von Rollatoren. Dies war zum Beispiel an der Arnumer Kirchstraße, nahe der Feuerwehr, und an der Bockstraße, beim Café und Bäcker, der Fall.
„Ziel des Fußverkehrschecks ist es, die Belange des Fußverkehrs aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten“, sagte Heitmann. Für ermittelte Schwachstellen sollen dann auf breiter Basis mögliche Lösungen diskutiert werden.
Die Begehung war die zweite Aktion zum Thema Fußwegsicherheit in Arnum. Ein paar Tage zuvor hatten die Stadt Hemmingen, das Mobilnetzwerk Hannover und das Fachbüro Planersocietät bereits einen ebenfalls zweistündigen Auftaktworkshop zur Fußwegsicherheit in Arnum rund um die Bockstraße und angrenzende Straßen organisiert.
Mitte des Jahres sollen bei einem Abschlussworkshop im Rathaus dann erste Ergebnisse und Vorschläge für Verbesserungen vorgestellt werden.