Hiddestorf/Ohlendorf/Arnum. Seit einem Jahr quält sich der Verkehr über Dutzende Schlaglöcher auf der Ortsdurchfahrt in Hiddestorf. Die Straße ist in einem so schlechten Zustand, dass dort im April 2023 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 10 angeordnet wurde. Auf rund 700 Metern – zwischen der Einmündung der Ostertorstraße bis in Höhe des Wiesenwegs – bangen die Autofahrer und Autofahrerinnen: Halten das die Stoßdämpfer meines Wagens noch aus?

Zuvor war das Tempo bereits von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert worden. Vom Wiesenweg bis etwa 200 Meter hinter dem Ortsausgang von Ohlendorf ist seit einem Jahr nur noch Tempo 30 erlaubt – insgesamt gibt es nun also eine Schleichstrecke von etwa 1,5 Kilometern.

Einen Termin, wann die Sanierung beginnt, nennt die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr derzeit nicht. Es laufe die „Bauvorbereitung“ für die Sanierung der Ortsdurchfahrten Hiddestorf und Ohlendorf, teilte Martin Klose, Sprecher des Geschäftsbereichs Hannover der Behörde, auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Der Prozess ist weit fortgeschritten, jedoch noch nicht abgeschlossen.“ Klose erläuterte: „Die Landesbehörde wird – sobald genauere Details zum Bauablauf, zu den Verkehrseinschränkungen und Umleitungen vorliegen – in bekannter Form informieren.“ Einzelne Schadstellen würden verfüllt – je nach Bedarf und „im Rahmen der verfügbaren Ressourcen bei der zuständigen Straßenmeisterei Wennigsen“.

Diese Redaktion hatte unter anderem auch nachgefragt, ob für die nächsten Monate zumindest eine provisorische Fahrbahndecke aufgebracht werde. Weitere Fragen zielten darauf ab, ob eine öffentliche Bürgerversammlung vorgesehen ist, welche Landesstraße in Niedersachsen noch schlechter ist als die in Hiddestorf und wann die Sanierung in Arnum beginnt. Aber diese Details wurden nicht beantwortet. Dem Vernehmen nach sollen die Arbeiten in Höhe der Ihmer Straße beginnen und in Richtung Arnum fortgesetzt werden.

Auch im Hemminger Rathaus gibt es immer wieder Beschwerden über den schlechten Zustand der L389. Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit, er habe in der vergangenen Woche bei der Landesbehörde mit Julia Fundheller, Leiterin des Geschäftsbereiches Hannover, telefoniert und die Auskunft erhalten, dass die Behörde die Planungen für Hiddestorf und Ohlendorf konkretisiere. Dingeldey fordert die Region Hannover nun parallel auf, in den beiden Ortsdurchfahrten so schnell wie möglich ein Durchfahrverbot für den Schwerlastverkehr anzuordnen.

Vor wenigen Wochen kam eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung hinzu: Zwischen Ohlendorf und der B3-Umgehung, wo bisher Tempo 70 galt, dürfen seitdem nur noch maximal 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Seit Monaten von den Hiddestorfern gefordert, aber erst vor wenigen Wochen umgesetzt, ist das beidseitige Parkverbot in Höhe des Kampfelder Hofes.

Hatte mancher bisher noch eine Route über den Wiesenweg gewählt, so ist dies seit der zweiten Januarwoche nicht mehr möglich. Ein Teilstück der Ihmer Straße (K226), ebenfalls Ortsdurchfahrt, ist wegen Brückenarbeiten voll gesperrt. Ursprünglich sollte die Straße seit 19. April wieder frei sein. Doch wegen Problemen mit dem Grundwasser bleibt das Teilstück auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Die marode L389 war bereits mehrfach Thema im Hemminger Rat. Dieser hatte Ende Mai 2023 sogar in einer Resolution gefordert, dass die gröbsten Schäden auf der Landesstraße in Hiddestorf möglichst sofort, spätestens aber bis Mitte August desselben Jahres beseitigt werden. Doch die Frist verstrich ohne Ausbesserungen. Auf eine Anfrage dieser Redaktion im August 2023 verwies die Landesbehörde auf die angespannte Haushaltslage und darauf, dass niedersachsenweit nur Schwerpunkte gesetzt werden könnten.