Jetzt hat die Deutsche Funkturm GmbH mitgeteilt, dass sie an dem Projekt immer noch Interesse hat. „Wir wollen Lücken im Netz schließen“, so Thomas Fannasch von der Deutschen Funkturmgesellschaft in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses von Pattensen. Auch Mitglieder des Ortsrats Hüpede nahmen an der Sitzung teil. So teilte Horst Dobslaw (CDU) mit: „Einige Anlieger hatten damals erhebliche Bedenken.“ Er fragte, ob sich nicht der bereits vorhandene Funkmast in Pattensen-Mitte einfach verstärken lasse.
Fannasch sagte, dass die GmbH bemüht sei, vorhandene Strukturen zu nutzen, doch es gebe Grenzen. Er sagte auch, dass es beim Mobilfunk nicht um Strahlung, sondern um elektromagnetische Felder gehe. Diese sollen aber geringer werden, je mehr Funkmasten aufgestellt werden.Auch FDP-Ratsherr Dirk Erdner ging darauf ein. Er sagte, dass die für den Kopf belastenden Funkwellen nicht vom Mast, sondern vom Smartphone ausgingen. Je näher der Mast an die Bürgerinnen und Bürger heranrücke, desto niedriger werde auch die Belastung, weil die nötige Energieleistung zwischen Mast und Smartphone geringer werde.SPD-Ratsherr Jörg Walkowiak äußerte sich zu einer möglichen Verstärkung des Masts in Pattensen-Mitte: „Den Mast um die Ecke will man nicht, aber die Kernstadt soll es tragen. Ist das wirklich eine geeignete Argumentationskette?“ Unterstützung bekam er von Matthias Wiesner (CDU): „Wenn ich wirklich Angst um mein Leben habe, fahre ich für eine öffentliche Informationsveranstaltung doch schon einmal von Hüpede nach Pattensen. Doch es ist niemand hier“, sagte er. Wiesner sagte auch, dass der Politik häufig vorgeworfen werde, die Kernstadt zu bevorzugen. Dabei solle es jetzt gerade darum gehen, die Ortsteile einzubeziehen.Arndt Brinkmann (UWG) sprach sich dennoch dafür aus, dass ein Mitarbeiter der Deutschen Funkturmgesellschaft auch noch einmal im Ortsrat Hüpede Stellung nimmt. „Unsere Fraktion wird dann der Empfehlung des Ortsrats folgen“, sagte er. CDU-Ortsratsmitglied Dirk-Christian Bötger hob noch einmal die positiven Aspekte des Funkturms hervor. So arbeiteten heutzutage viele Bürgerinnen und Bürger im Homeoffice und hätten dann auch eine stabile Verbindung. „Einige können dann möglicherweise auch darauf verzichten, ins Büro zu fahren, was auch ein Beitrag für die Umwelt ist.“
Lasse Ahrens (SPD) fragte, ob die Pattenser Politik überhaupt Einfluss auf die Entscheidung habe. Der Funkmast stehe schließlich auch im übergeordneten Interesse, zum Beispiel für Autofahrerinnen und Autofahrer, die die Ortschaft passieren und ihr Navigationsgerät nutzen. Laut Fannasch können Kommunen im Genehmigungsverfahren Stellung nehmen – sie haben aber keine Entscheidungsgewalt. Er wolle den Weg jedoch gerne mit Zustimmung der Stadt Pattensen gehen und setze auf „Dialog und Transparenz“, so Fannasch. Eine Entscheidung wurde in der Sitzung nicht getroffen. Die Stadt wird jetzt abwarten, wie die Telekom weiter vorgehen will.