Die Stiftung hat die Anschaffungskosten der Säule in Höhe von 2500 Euro übernommen, aufgestellt und installiert wurde sie kürzlich vom Laatzener Betriebshof. Am Dienstag haben Vertreter der Stiftung die Station im Beisein von Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) offiziell an die Stadt Laatzen übergeben. Es ist mittlerweile die Vierte im Laatzener Stadtgebiet.
„Dies ist ein idealer Standort für die Reparaturstation und ein Gewinn für unsere Stadt“, findet Eggert. Schließlich treffen an der Ohestraße mehrere Radwegeverbindungen aufeinander, zu denen neben dem Grünen Ring auch der Aller-Heide-Radweg gehört. „Die große und die kleine Schleife des Grünen Rings trennen sich genau an dieser Stelle“, sagt Stiftungssprecher Christian Ollenschläger.
Die Säule ist sogar abends sichtbar: Sie befindet sich direkt unter einer Straßenlaterne, zudem hat die Stiftung Grasdorf den Metallschrank mit zusätzlichen Reflektoren ausgestattet. Er bemühe sich derzeit darum, dass die Station auch in den Onlinekarten von Google Maps eingetragen wird, sagt Ollenhauer.
Lob kommt auch von der St.-Marien-Gemeinde: „Unsere Kirche ist seit dem 1. April eine offizielle Pilger- und Radwegekirche, da passt das ganz wunderbar“, sagte Renate Paarmann vom Grasdorfer Kirchenvorstand. Das Gotteshaus ist nur wenige Meter vom Standort der Reparaturstation entfernt. Die Ohestraße sei wiederum „der Verkehrsknotenpunkt für Radfahrer schlechthin in Laatzen“ und damit perfekt geeignet.
„Ich habe eine solche Station im Urlaub in Bad Gandersheim entdeckt und dachte, dass das auch für Grasdorf interessant wäre“, berichtet Stiftungsmitglied Detlef Klepsch, der die Initialzündung für das Projekt gegeben hatte. Auch Laatzens Ratspolitiker hatten zuletzt die Installation solcher Stationen beschlossen. „Ich hoffe, dass hier nun einige Leute etwas von der guten Grasdorfer Luft in ihre Reifen pumpen werden“, sagt Klepsch. Auch die Reifen von Kinderwagen oder Rollstühlen können an der Station befüllt werden. In der blauen Säule befinden sich mehrere per Draht gesicherte Reparaturwerkzeuge – zum Beispiel Schraubendreher, Maulschlüssel, Torx- und Winkelschlüsselsätze, Zange und Reifenheber sowie eine hochwertige Universalluftpumpe. Um an die Werkzeuge heranzukommen, benötigen Nutzerinnen und Nutzer einen Einkaufswagenchip oder eine Geldmünze. Die per Pfandschloss gesicherte Tür soll verhindern, dass das Innere der Säule verdreckt. Lediglich Flickzeug müssen Interessierte selbst mitbringen. „Das wäre sonst wahrscheinlich binnen weniger Tage verschwunden“, vermutet Ollenschläger. Per QR-Code können Interessierte eine Reparaturanleitung über ihr Smartphone abrufen.
Eine weitere städtische Reparaturstation steht vor dem Rathaus am Marktplatz in Laatzen-Mitte, zudem hat die Wohnungsbaugenossenschaft Laatzen zwei weitere Säulen vor ihrer Zentrale an der Wiesenstraße 1 in Alt-Laatzen sowie an der Otto-Hahn-Straße 5 in Laatzen-Mitte installiert. Das Angebot richtet sich zwar vorrangig an Mieterinnen und Mieter, kann aber auch von anderen genutzt werden. An der mittlerweile genehmigten Bike-and-Ride-Anlage am Rethener Bahnhof will die Stadt ebenfalls eine Station einrichten. Die Verwaltung denkt zudem über weitere Standorte in Gleidingen und Ingeln-Oesselse nach. Aufgrund der klammen Haushaltslage müssten diese allerdings – wie jetzt in Grasdorf geschehen – über Sponsoren finanziert werden.