Hemmingen/Pattensen/Laatzen/Hannover/Sarstedt. Warum sollen mühsam ausgearbeitete Wanderrouten immer an den Grenzen einzelner Stadtgebiete enden?

Das haben sich die Wegeteams aus Hemmingen und Pattensen gefragt und nun erstmals eine Wanderstrecke für die gesamte Region Südliche Leineaue ausgearbeitet, die durch fünf Kommunen verläuft. Endete der sogenannte Welfenweg von der Marienburg früher in Pattensen, führt er nun noch weiter bis zum Leineschloss in Hannover. „Wir haben die Route auf 34 Kilometer verlängert“, sagt Rainer Dorau vom Wegeteam Hemmingen. Die Wanderstrecke führt damit durch Pattensen, Sarstedt, Laatzen, Hemmingen und Hannover.

Bei den einzelnen Kommunen und ihren Bürgermeistern, die das Projekt „Wanderbare Südliche Leineaue“ unterstützen, sind die Wegeteams auf große Begeisterung gestoßen: „Das ist eine großartige Sache“, sagt Hemmingens Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU). „Die Wegeteams schaffen etwas, das es so noch nicht gegeben hat.“

Das interkulturelle Projekt präsentiere die touristischen Highlights der südlichen Leineaue ebenso wie Natur und Gastronomie. „Viele Menschen kennen diese wunderschönen Orte gar nicht“, bedauert Dingeldey.

Damit sich das ändert, haben die Wegeteams zehn landschaftlich und historisch besondere Plätze ausgewiesen, die sich für eine Verschnaufpause anbieten: die Marienburg, die Jeinser Kirche, den Giftener Badesee, die „Sackpiepe“ bei Ruthe (wo Innerste und Leine zusammentreffen), die Koldinger Teiche, den Nabu Laatzen in Grasdorf, das Wiesendachhaus in Alt-Laatzen, das Leinewehr Döhrener Wolle, die Maschseequelle sowie das Leineschloss in Hannover.

Zusätzlich sind entlang der Strecke 20 Einkehrstationen von Gaststätten über Hotels bis zu Fahrradläden markiert. Denn der neue Welfenweg kann nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Rad erkundet werden. „Wer ihn nicht komplett gehen oder fahren will, kann auch Teilstrecken zurücklegen“, erläuterte Dorau bei der Vorstellung der Wanderroute am Freitag im Hemminger Rathaus. Nahezu parallel zur Strecke führen Busse, Stadt- und S-Bahnen.

Die neue Wanderkarte soll ab kommender Woche digital auf www.spazandern.de und ab Ostern auch in gedruckter Form erhältlich sein. Geplant sind zunächst 2000 Exemplare, die in den jeweiligen Rathäusern sowie in den Hotels, Restaurants und Fahrradshops an der Route ausliegen sollen.

In der Zeit vom 1. bis 16. Juni ist auf der Strecke eine Schnitzeljagd geplant, es gibt auch ein Preisausschreiben. Für Sonntag, 2. Juni, ist eine Fahrradtour vorgesehen und am Sonntag, 16. Juni, stehen zwei XXL-Wanderungen auf der Strecke an. Ab 10 Uhr geht es auf dem ersten Teilstück von der Marienburg zunächst nach Ruthe, wo ein Stopp mit Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke (SPD) geplant ist.

Gegen 14 Uhr wird die Gruppe in Koldingen von Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) empfangen. Dort startet dann die Wanderung bis zum Leineschloss in Hannover, das gegen 18 Uhr erreicht werden soll. Unterwegs sind Stopps in der Harkenblecker Furt mit Hemmingens Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) und am Wiesendachhaus in Alt-Laatzen mit Laatzens Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) geplant.

„Jeder, der eine der zwei XXL-Strecken schafft, erhält ein Los“, kündigt Dorau an. Dabei können Teilnehmer von 18 bis 20 Uhr am Seebiergarten am Maschsee einen von 40 Hauptpreisen gewinnen, darunter ein Trekkingrad, Hotel- und Verzehrgutscheine sowie eine E-Bike-Inspektion. Details zur großen Eröffnungsveranstaltung gibt es auf spazandern.de ab 1. Mai.

www.spazandern.de