Dieses Hochwasser ist inzwischen zwar schon wieder zurückgegangen, doch die Sperrung bleibt bestehen. Am Zugang zum Spielplatz steht ein rot-weißer Absperrzaun. Zudem sind die einzelnen Spielgeräte noch zusätzlich eingezäunt worden. Rutschen, Schaukeln und weitere Spielgeräte dürfen bis auf Weiteres nicht mehr benutzt werden. Denn die Verwaltung muss zunächst prüfen lassen, ob das Hochwasser womöglich gravierende Schäden verursacht hat, teilt Stadtsprecherin Andrea Steding auf Anfrage mit.
Derzeit kann die Stadtverwaltung nicht absehen, wann diese genauen Untersuchungen erfolgen werden. „Es muss untersucht werden, ob die Fundamente der Spielgeräte bei dem Hochwasser unterspült wurden. Der Boden könnte außerdem kontaminiert sein“, sagt Steding. Für diese genauen Untersuchungen sei eine Fachfirma erforderlich. Diese muss dann sämtliche Spielgeräte sowie stichprobenartig Bodenproben vom 2400 Quadratmeter großen Spielplatz entnehmen und diese auf Gefahrstoffe, die durch das Hochwasser vielleicht in diesen Boden gelangten, untersuchen. Womöglich das geringste Problem: „Die Hackschnitzel müssen ersetzt werden“, sagt Steding. Dieses Material rings um die Spielgeräte ist größtenteils durch das Hochw asser davongeschwommen.Steding erläutert, weshalb – neben dem rot-weißen Absperrzaun – die einzelnen Geräte noch eingezäunt wurden: „Grundsätzlich würde ein Hinweis darauf, dass Eltern für ihre Kinder haften, ausreichen. Aber uns hatte das nicht gereicht.“
Die Verwaltung wollte mit dem Einzäunen auf Nummer sicher gehen, damit tatsächlich kein Kind in dieser Zeit auf die Idee kommt, doch eines der Geräte zu nutzen. Steding mahnt: „Es muss erst geprüft werden, ob die Standfestigkeit gegeben ist.“ Bezüglich der Kosten kann Steding noch keine Auskunft tätigen. „Das ist alles Kaffeesatzleserei“, sagt sie. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Georg Thomas hatte den
Spielplatzbau mit vorangetrieben und sich immer wieder für diesen Standort ausgesprochen. Er sagt: „Ich gehe davon aus, dass keine größeren Schäden entstanden sind, da das Wasser dort keine hohe Fließgeschwindigkeit aufwies.“
Im Vorfeld des Spielplatzbaus wurde intensiv über die Eignung des Areals gestritten. „Ich habe stets darauf hingewiesen, dass der Bereich nicht offiziell als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist – anders, als verschiedene andere Flächen im Stadtgebiet“, sagt Thomas. „Als Kind habe ich dort eine ähnliche Überschwemmung ein einziges Mal erlebt und immer gesagt, dass das kein Grund ist, dort keinen Spielplatz zu eröffnen.“ Zur Eröffnung hatte Thomas bei der Plattform Facebook noch geschrieben: „Wenn man bedenkt, welche Widerstände es am Anfang gegen dieses Projekt gab – ,Ein Spielplatz in einem Überschwemmungsgebiet, das gar keines ist‘ –, dann kann man sehr froh sein, wenn man sieht, wie genial dieser Spielplatz geworden ist.“Doch das sehen Kritiker nun durchaus anders. So kommt vereinzelt die Frage auf, ob es tatsächlich sinnvoll war, an dieser Stelle zu bauen und den sechsstelligen Betrag zu investieren. „Bei den ersten Gesprächen dazu hatten wir davor gewarnt, dass es Überschwemmungsgebiet ist“, sagt der Grünen-Ratsherr Uwe Hammerschmidt.
Später hatte seine Fraktion angesichts der positiven Stimmung für den Spielplatz diese Blockadeposition allerdings aufgegeben, sagt Hammerschmidt. Doch der SPD-Fraktionsvorsitzende Jens Ernst bleibt bei seiner Haltung: „Das Weihnachtshochwasser hat gezeigt, dass es der völlig falsche Standort ist.“