Bittere Ernte
Der Kürbis aus dem eigenen Garten schmeckt bitter?
Dann sollten Sie ihn lieber nicht essen.

Bitterstoffe im Kürbis sind giftig und können unter anderem zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall führen. Foto: Christin Klose/DPA-TMN

Bevor die Kürbisernte in Topf oder Ofen wandert, sollte man ein kleines Stück davon roh probieren. Dazu rät das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Schmeckt der Kürbis bitter, plant man das Abendessen lieber um: Dann sollte man ihn nicht mehr essen – und auch das Probierstück wieder ausspucken.

Die Bitterstoffe, Cucurbitacine heißen sie, sind giftig. Die Kürbispflanze bildet sie, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten. Auch durchs Erhitzen verschwindet der Geschmack nicht: Die Bitternote bleibt. Betroffen sein können auch Zucchini – auch sie zählen zu den sogenannten Gartenkürbissen, wissenschaftlich Cucurbita pepo genannt.

Dem BZfE zufolge kann es etwa zu Bauchschmerzen, Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen und Durchfall kommen. Kinder, ältere und chronisch kranke Menschen sind besonders gefährdet. Bei leichten Symptomen ist keine Behandlung nötig, wie die Informationszentrale gegen Vergiftungen vom Universitätsklinikum Bonn schreibt. Bei anhaltendem Erbrechen, starken oder auch blutigen Durchfällen sowie Kreislaufproblemen gilt hingegen: ab zum Arzt.

Die gute Nachricht: Wer einen Kürbis im Supermarkt oder auf dem Markt kauft, wird wohl kein bitteres Exemplar erwischen – Zuchtkürbisse sind frei von Cucurbitacinen. Auch die Kürbisse im Garten sind Zuchtformen, die keine Bitterstoffe enthalten sollten. Allerdings kann es zu unbeabsichtigten Kreuzungen kommen – wenn nicht-essbare Zierkürbisse, die oft viele Bitterstoffe enthalten, in der Nähe wachsen.

Wer vermeiden möchte, dass sich bittere Exemplare unter die eigene Ernte mischen, setzt auf Kürbisse, die sich nicht mit Zierkürbissen kreuzen: etwa Hokkaido-, Butternut- und Muskat-Kürbisse. Spaghetti- und Ufo-Kürbisse indes lassen sich laut BZfE leicht mit Zierkürbissen kreuzen. Zudem sollte man kein Saatgut aus eigener Ernte nutzen, sondern Saatgut und Setzlinge aus dem Fachhandel verwenden.

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