Bei Routinekontrollen an verschiedenen Messstellen hatte der Versorger im nördlichen Netzgebiet und im Wasserwerk Elze-Berkhof Mitte Juli „coliforme Keime im Trinkwasser festgestellt“. Weitere Untersuchungen ergaben, dass es sich um Umweltkeime handelt. Diese waren laut dem Gesundheitsamt der Region Hannover nicht „gesundheitsrelevant“. Menschliche und tierische Fäkalien gelten als Hauptquelle für die Verbreitung von Coli-Bakterien in der Umwelt.
Zur Qualitätssicherung mischte Enercity dem Trinkwasser geringe Mengen Chlor bei. Laut Unternehmenssprecher Kallen handelte es sich dabei um eine „fein dosierte Zugabe“, die „deutlich unterhalb der freigegebenen Menge der erlaubten Zuführung von Chlor“ liege. Im Normalfall sei das weder zu schmecken noch zu riechen.
Die Quelle der erhöhten Bakterienwerte war laut Enercity eine Neubauleitung. Das Rohr wurde daraufhin gespült. Auch im Wasserwerk Elze-Berkhof ergriff der Versorger Schritte, um die Verbreitung der Bakterien zu verhindern und die Qualität des Trinkwassers zu sichern.
Im Wasserwerk in der Wedemark waren 2019 ebenfalls coliforme Keime festgestellt worden, weil Regenwasser ins Wasseraufbereitungssystem gelangt war. Die Umweltkeime können indirekt immer wieder zu einer Verunreinigung von Trinkwasser führen, etwa durch defekte Leitungen oder durch Überlastung von Kläranlagen bei Starkregen.
Deshalb nimmt Enercity regelmäßig Routinekontrollen vor. Der Versorger beliefert insgesamt etwa 700.000 Menschen mit Trinkwasser. Im nördlichen Bereich gehört auch der Wasserverband Nordhannover zu den Kunden, der unter anderem die Menschen in Burgdorf, Burgwedel und in der Wedemark versorgt.