Mutter und Tochter im Juli 1981 in Ostrava-Vyskovice.Foto: Hansgert LambersHannover. Die Galerie für Fotografie (GAF), Seilerstraße 15d, zeigt bis zum 4. Mai in der Ausstellung „Verweilter Augenblick“ Bilder von Hansgert Lambers. Lambers, 1937 in Hannover geboren, bezeichnete sich selbst als „Liebhaber der Fotografie“ und war auch als Verleger (ex pose Verlag), Herausgeber und Rezensent tätig. Im Mittelpunkt stand für ihn immer der Mensch, auch in seinen Landschaftsaufnahmen, die stets menschliche Spuren und Handlungen dokumentieren. In seinen urbanen Räumen richtet sich der Blick auf Texturen und architektonische Details, die oft in bizarrem Kontrast zueinander stehen. Lambers verzichtet auf Denunziation und zeigt in seinen Fotografien Glück, Erotik, Trauer und die Mühsal des Lebens als grundlegende Aspekte menschlicher Existenz. Ob er die Anonymität riesiger Wohnsiedlungen mit der einsamen Präsenz eines Kindes oder das kleine, intime Glück in einer unwirtlichen Umgebung in Ostrava einfängt, in seinen Bildern ist die Empathie für die Menschen spürbar. Sie sind eine Interaktion, die den erzählenden Aspekt der Straßenfotografie unterstreicht – ein Genre, das im Zeitalter des ungezügelten Bilderteilens im Internet zunehmend schwieriger wird, da den Fotografen mit Misstrauen begegnet wird. Am 23. Juni 2024 verstarb Hansgert Lambers in Berlin. Sein fotografischer Nachlass befindet sich in der Deutschen Fotothek in Dresden. Die GAF ist Donnerstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. RED