In Hannover brannte der NTB sein Feuerwerk am vergangenem Sonnabend noch einmal ab, vier „Gaia“-Shows gab es insgesamt in der ZAG Arena. Rund 26.000 Zuschauer waren dabei, „das war wie immer gut in Hannover, das ist ja unser Heimspiel hier“, so Wehr-Reinhold, dem bei seinem Abschied „ein emotionales Tränchen kam. So geht es mir auf der ganzen Tour.“ 1998 hatte der NTB gewissermaßen mit einem Tischfeuerwerk in der Stadionsporthalle begonnen. „Wir haben das langsam und vorsichtig entwickelt, das war genau der richtige Weg“, so Wehr-Reinhold, der rund 750 Shows verantwortete. Inzwischen begeistert das Feuerwerk der Turnkunst bundesweit in den großen Hallen mehr als 200.000 Besucher pro Tournee, zuletzt kam die SAP Arena in Mannheim hinzu. „Wir bewegen einen Etat von 6 bis 7 Millionen Euro bei einer Tournee“, sagt der scheidende Feuerwerks-Chef.
Mit „Gaia“ sprüht bereits die 36. Ausgabe Funken, nur die Corona-Pandemie vermochte das Feuerwerk kurz zu stoppen. Anschließend kam es umso beeindruckender zurück und mit einer Nummer, die dem gebürtigen Wülfeler Wehr-Reinhold unvergesslich ist: Die der Scandinavian Boards, um dieses Schleuderbrett-Ensemble riss sich damals die halbe Welt. Wichtiger als die vielen atemberaubenden Auftritte war dem Produktionschef aber, dass es keine schweren Verletzungen (bei „Gaia“ brach sich ein mongolischer Artist in Leipzig das Bein, in Hannover stürzte bei der Silvester-Ausgabe eine Schleuderbrett-Artistin zu Boden und wurde bewusstlos) mit dauerhaften Schäden gab: „Dafür bin ich sehr dankbar.“
Mit dem 48-jährigen Dominik Riebling steht der Nachfolger längst fest. Dem Diplom-Veranstaltungskaufmann liege das Feuerwerk ebenso am Herzen wie ihm, betont Wehr-Reinhold: „Und er kennt es durch seine langjährige Mitarbeit aus dem Effeff.“ Ein weiterer Wandel vollzieht sich bereits: Heidi Aguilar, von Beginn an dabei und seit drei Jahrzehnten Regisseurin, hilft nur noch für „Viva!“ im Hintergrund. Rick Jurthe hat übernommen.
Während sich diese Wechsel geräuschlos vollziehen, kommt „Viva!“ schon unüberhörbar daher. „Da ist viel Party und Dynamik“, kündigt Wehr-Reinhold an. Ein Höhepunkt werden die Auftritte des Barren-Olympiasiegers und Weltmeisters Lukas Dauser aus Unterhaching sein, er beendet seine große Karriere nach den Auftritten in der Turn-Bundesliga anschließend beim Feuerwerk. „Lukas sagt, das sei immer sein Traum gewesen“, sagt Wehr-Reinhold. Ob Hannovers erfolgreiche Zwillinge Lewis und Glenn Trebing wieder mit dabei sind, steht indes noch nicht fest.
„Wir werden aber einen hochklassigen Turner im Programm haben, vermutlich einen Deutschen“, sagt Wehr-Reinhold. Das zündet offensichtlich beim Publikum, rund 40.000 Tickets sind im Vorverkauf schon abgesetzt. „Das ist begeisternd“, sagt Wolfram Wehr-Reinhold und ist Feuer und Flamme. „Das Feuerwerk ist und bleibt gut aufgestellt.“
Weitere Informationen gibt es online auf feuerwerkderturnkunst.de. Mit drei Vorstellungen endet das Programm „Gaia“ ab dem 28. Januar in der Göttinger Lok-Halle, es gibt noch Karten.