„Draußen“ in großen Bildern Echte Abenteuer: Die European Outdoor Film Tour gastiert im Theater am Aegi
Hannover. Mit neuem Programm ist die European Outdoor Film Tour (EOFT) unterwegs und zeigt faszinierende Kurzfilme von und über Menschen, die das „Draußen“ wagen. In ihrer 23. Ausgabe setzt die EOFT dabei einen sehr individuellen Fokus. Denn was die Protagonistinnen und Protagonisten eint, ist eine sehr persönliche Spurensuche – nach sich selbst, der eigenen Herkunft und Familie, aber auch nach neuen Verbindungen, Wahl-Familien und veränderten Perspektiven. Und nicht zuletzt: der Wunsch, eigene Spuren zu hinterlassen.■ Für die Profi-Mountainbikerin Samantha Soriano sind die Philippinen viel mehr als die nächste Bike-Destination: Die gebürtige US-Amerikanerin war noch nie in dem Land, in dem ihre Wurzeln liegen. Mit ihrem Bike und vielen unbeantworteten Fragen im Gepäck macht sich Samantha auf den Weg in die Heimat ihres Vaters und findet dort Familie im doppelten Sinne – ihre eigenen Angehörigen und eine wachsende Bike-Community. Der Film „Cycle of Bayanihan“ begleitet sie auf ihrer Reise.■ Die österreichische Downhill-Skateboarderin Anna Pixner nimmt die Zuschauenden in dem Film „Anna“ mit auf einen rasanten Trip um und in ihre Welt. Enge Kurven, steile Pässe und beim Bremsen fliegen die Funken: In der Geschwindigkeit empfindet Anna die Ruhe, die ihr unter Leuten seit jeher fehlt. In ihrem riskanten Sport hat die Downhill-Skateboarderin nicht nur das Gegenmittel für ihre Sozialängste gefunden, sondern auch eine internationale Gemeinde Gleichgesinnter. Gefilmt in Australien, Indonesien, Österreich und Portugal, gibt es das volle Brett übers Skateboarden in den Bergen.■ Edu Marín erzählt in „Keep it Burning“ die Geschichteeiner Familien-Expedition mit seinem Bruder und Vater am Trango „Nameless Tower“ im Karakorum-Gebirge. „Wenn dein Vater dabei ist, ist das der beste Tritt in den Hintern!“ heißt es eingangs. Vielleicht ist das der Grund, warum der katalanische Kletter-Profi seinen 70-jährigen Vater mit auf Expedition ins Karakorum nimmt. Zusammen mit Bruder Alex wird die Reise zu den Trango Towers eine echte Familienangelegenheit. Nach 13 Jahren will Edu die Route „Eternal Flame” am Nameless Tower wieder zum Brennen bringen. Eine geschichtsträchtige Route: 1989 von den Koryphäen des Sports Wolfgang Güllich und Kurt Albert etabliert, gelang den Brüdern Alexander und Thomas Huber die erste Rotpunktbegehung von „Eternal Flame“. Der Film zeigt jedoch, dass nicht das Klettern die größte Herausforderung für die Familienseilschaft ist, sondern die Kapriolen von Mutter Natur.■ In „To the Sea“ wollen die beiden Londoner Ben und Hugo in einem zweiwöchigen Trip vom schwedischen Sorsele die Ostsee erreichen. Das Ganze zu Fluss und auf einem Europlattenfloß. Mit ihrer wilden Konstruktion. die sie „Melissa“ taufen, geht es auf den noch wilderen Vindelälven, durch Stromschnellen, Gewitter und enge Passagen immer weiter Richtung Meer. Was als zweiwöchiger Trip geplant war, wird zu einer sechsjährigen Expedition in Etappen. Jahr für Jahr reisen Ben und Hugo samt ihrer Ukulelen „Red“ und „Blue“ zurück, trotz aller Schiffsbrüche, Kaltfronten und Mücken.■ Fünf Freeride-Abfahrten, 3.000 Höhenmeter, 29 Kilometer – und das alles an einem Tag in ihrer Heimat am Arlberg: Freeskierin Nadine Wallner erfüllt sich in „Backyard“ einen lang gehegten und über Jahre geplanten Traum. Sie hat auf die perfekten Bedingungen gewartet - blauer Himmel und gute Schneeverhältnisse. Mit ihren Bergführerkollegen Yannick Glatthard und Dino Flatz, geht es hoch hinauf und steil hinunter. Aber selbst an einem perfekten Tag zwischen Albonakopf (2.654 m) und Westlicher Eisentalerspitze (2.710 m) läuft nicht alles nach Plan.■ Der Film „Soundscape“ zeigt, wie sich die Schönheit der Natur und das Leben begreifen lassen - mit den Sinnen, die uns zur Verfügung stehen. Kletterer Erik Weihenmayer sieht sie nicht, aber er hört sie und fühlt sie, soweit seine Hände reichen. Er sagt: „Als ich erblindete, war meine größte Angst nicht zu erblinden, sondern ausgeschlossen zu werden von allem, was aufregend und abenteuerlich war in meinem Leben.“ Gemeinsam mit Kletterpartner Timmy O’Neill macht sich Erik auf in die Vertikale. Sein Ziel: Eine imposante Wand in der Sierra Nevada, 365 Meter vertikaler Fels, der Name passt: The Incredible Hulk.RED
Die European Outdoor Film Tour gastiert am Sonntag, 26. Januar, im Theater am Aegi. Es gibt zwei Vorstellungen, ab 15 Uhr sowie ab 19 Uhr. Die Gesamtlaufzeit der Filme beträgt rund 120 Minuten. Durch Moderation und Rahmenprogramm hat jede Veranstaltung eine Dauer von zweieinhalb bis drei Stunden. Eintrittskarten (freie Platzwahl) gibt es für 22 Euro, ermäßigt 19 Euro, über die Internetseite der EOFT oder bei SFU – Sachen für unterwegs, Schillerstraße 33.