Große Mengen zu kochen, das geht nur im Team. Zur Verpflegungsgruppe gehören inklusiv dem Winter-Kältehilfe-Team aktuell etwa 50 Frauen und Männer zwischen 20 und 75 Jahren. Vier ausgebildete Köche sind dabei. Von den anderen haben viele langjährige Kocherfahrung, aber auch Helfer mit wenigen oder gar keinen Kochkenntnissen werden benötigt. Karsten zum Beispiel gehört seit mehr als 30 Jahren zur Truppe und ist für die Technik verantwortlich. Fred, einer der ältesten in der Gruppe, ist seit Jahren regelmäßig dabei, wenn es an die nötigen Hintergrundarbeiten geht, denn geschnibbelt und aufgeräumt werden muss schließlich auch. „Ich bin so stolz auf mein Team“, sagt Michael Jakobson. Alle haben ihren Platz, jeder und jede kann sich nach Fähigkeit einbringen. Freude am Ehrenamt, Teamspirit und eine hohe Verlässlichkeit führten zu einer Bilanz für 2024, die sich sehen lassen kann: Rund 6000 Portionen wurden von der Johanniter-Verpflegungsgruppe für die Kältehilfe gekocht, etwa 1000 zusätzliche Portionen für andere Anlässe und mehr als 3500 Teller Suppe waren es für die Versorgung von Menschen während einiger Bombenevakuierungen.
Was gekocht wird, entscheiden längst nicht immer Michael Jakobson oder sein Stellvertreter Michael Linda. „Wir funktionieren total demokratisch“, sagen die beiden. Alle im Team bringen Vorschläge ein und können Wünsche äußern. Von Kirsten (72), die die deutsche Hausmannskost beherrscht, kommen Vorschläge wie zum Beispiel Steckrüben mit Kassler. Kita-Koch Olaf mag Gerichte wie Putencurry und Nudeln Bolognese. Seine Koch-Kollegin Daniela hat ein Faible für Sauerkraut- und Grünkohlrezepte. Stadtweit bekannt ist das Team für seine Erbsensuppe. Vegetarisch und vegan kann die Verpflegungsgruppe auch, dementsprechend bunt sieht es in der Großküche im Schrank über den Kochstellen aus. Michael Jakobson: „Wir haben ein umfassendes Sortiment an Gewürzen.“
Kochen ist das eine, zum Engagement in der Verpflegungsgruppe gehört aber noch mehr. „Hygiene und Weiterbildung haben bei mir Priorität“, sagt Michael Jakobson. Deshalb treffen sich die Ehrenamtlichen regelmäßig zu Dienstabenden, wo es zum Beispiel um Materialkunde und Einkaufsplanung, Arbeiten in der Feldküche, Probekochen, Funken oder Fahreinweisungen geht. „Logistik ist für uns ganz entscheidend“, sagt Michael Jakobson, „denn wenn wir in einen Einsatz gehen, darf nichts vergessen werden.“ Und dann noch die Hygienemaßnahmen! Das Essen muss beispielsweise regelmäßig auf seine Temperatur überprüft werden. Bei etwa 94 Grad wird abgefüllt und versiegelt, bei unter 65 Grad stoppt die Ausgabe.
Eine Devise gilt in der Verpflegungsgruppe: „Wenn das Essen fertig ist, müssen alle probieren und ihre Meinung abgeben!“ Gibt es irgendetwas, das bei dieser Truppe nicht auf den Tisch kommt? Michael Jakobson muss überlegen, dann findet er tatsächlich etwas: „Zucchini ist nicht gerade ein Lieblingsgemüse bei uns. Und Lebensmittel die Allergien auslösen können, werden möglichst nicht verarbeitet und wenn, dann entsprechend gekennzeichnet.“
Die Verpflegungsgruppe der Johanniter braucht ehrenamtliche Verstärkung! Gesucht werden das ganze Jahr über motivierte Frauen und Männer für Kocheinsätze, für die Technik und die Fahrzeuge.
Interessierte können sich bei Gruppenführer Michael Jakobson per Mail unter einsatz.hannover@johanniter.de melden.