Die zuständige Dezernentin Christine Karasch (CDU) sieht dadurch zunächst große Fortschritte. „Durch Anpassungen der Abläufe sowie die Gewinnung neuer Mitarbeiter und die effiziente Einarbeitung durch die erfahrenen Kollegen konnten wir Hunderte Rückstände aufholen und Bearbeitungslücken schließen“, sagt sie. Das Niveau wolle man nicht nur halten, sondern verbessern. „Der Ausbau des vorhandenen Onlineangebots wird dazu weiter stark beitragen“, sagt Karasch.
Tatsächlich hat die Führerscheinstelle der Region Hannover zehn zusätzliche Kräfte eingestellt. Zudem wurden die Arbeitsabläufe effizienter organisiert. „Unter anderem haben wir das zuvor sehr große Team aufgeteilt, Aufgaben klarer zugeordnet und Abläufe für die Bürger vereinfacht“, sagt ein Regionssprecher. Für Entlastung habe auch das neue Angebot geführt, sowohl den Führerscheinumtausch als auch den Antrag auf Fahrtenschreiberkarten online bewerkstelligen zu können.
Das dürfte für viele Umlandbewohner zum Jahresende ein interessantes Angebot sein. Bis zum 19. Januar 2025 müssen nämlich alle Führerscheininhaber, die 1971 oder später geboren wurden, ihre bisherigen Papierführerscheine in fälschungssichere Exemplare im Scheckkartenformat umgetauscht haben. Die Vorgabe gilt für alle Führerscheine, die bis einschließlich 31. Dezember 1998 ausgestellt worden sind.
Wer den Führerschein umtauschen will, sucht im Internet das serviceportal.region-hannover.de auf, klickt „Online Service für Bürger“ an, scrollt zur Rubrik „Rund ums Auto“ und tippt auf den „Antrag auf Umstellung auf den aktuellen EU-Kartenführerschein“. Das sich daraufhin öffnende Formular muss ausgefüllt werden, außerdem müssen Fotos vom alten Führerschein und Passbilder hochgeladen werden. Danach können Antragsteller das gesamte Paket digital verschicken.
Stadtbewohner, für die die Führerscheinstelle der Stadt Hannover zuständig ist, können den Führerscheinumtausch bereits seit einiger Zeit komplett online erledigen.
Dennoch sind bei der Fahrerlaubnisbehörde der Region Hannover noch nicht alle Probleme gelöst. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Anträgen beträgt im Schnitt zwölf Wochen. Das ist einem Hinweis auf der Website der Behörde zu entnehmen. Wer aktuell einen Termin bei der Behörde online buchen will, muss sich bis Anfang Dezember gedulden. Auch ist die Behörde telefonisch über die Hotline kaum zu erreichen. Dennoch habe man die Antragsrückstände „massiv abgebaut“, wie ein Regionssprecher sagt, und auf eingehende E-Mails werde schneller reagiert.
In der ersten Jahreshälfte waren die Probleme bei der Regionsführerscheinstelle gravierend. Leserinnen und Leser berichteten von monatelangen Wartezeiten auf neue Führerscheine. Die Region führte zum einen an, dass mehrere Stellen unbesetzt seien und insgesamt Personal fehle. Zum anderen habe sich die Zahl der Anträge im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verdoppelt. Das habe vor allem mit dem verpflichtenden Umtausch alter Führerscheine in neue EU-Plastikkarten zu tun, hieß es.