Das Areal war seit den Siebzigerjahren mit dem Postscheckamt bebaut, einem typischen Waschbetonkomplex mit Hochhauselement, das als nicht mehr zeitgemäß und schwierig zu sanieren galt. Meravis hat die Fläche gekauft und den Altbestand abgerissen. Auf dem Gelände soll ein Vorzeigequartier für urbanes Wohnen und Arbeiten in klimaneutraler Bauweise entstehen. Dabei soll die Klimaneutralität nicht durch immer dickere Dämmung erreicht werden, sondern durch eine intelligente Kombination von energieeffizienter Bauweise, smarten Technologien und einer Gesamtbilanz des Quartiers.
60 Meter wird das Hauptgebäude messen. Zum Vergleich: Die gläserne Nord/LB am Aegi ist gut 83 Meter hoch, das sogenannte Bredero-Hochhaus am Lister Tor 81 Meter, das Neue Rathaus 97,73 Meter und die Marktkirche 98 Meter. „The Peak“ wird ungefähr so hoch wie das Allianz-Hochhaus an der Brühlstraße (68 Meter).
In Hannover gilt es aber bereits als bemerkenswert, dass überhaupt wieder Hochhäuser gebaut werden. Lange Zeit war das verpönt. Aktuell spielt die Verwaltung mit Projektskizzen, hinterm Hauptbahnhof möglicherweise zusätzliche Hochpunkte zu errichten.
Stadtbaurat Thomas Vielhaber, der mit einem Verwaltungsteam zur Expo-Real nach München gefahren ist, lobte den Mut des Unternehmens Meravis, sich trotz der derzeitigen Probleme im Neubaumarkt an ein derartiges Projekt zu wagen. „Das Urban-Q nimmt Ideen aus dem beschlossenen Innenstadtkonzept 2035 auf und ist für Hannovers Stadtentwicklung von großer Bedeutung“, sagte Vielhaber. Die Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Dienstleistungen bilde „die Grundlage für ein zukunftsorientiertes, urbanes und belebtes Viertel“.Derzeit bereitet die Stadt das Baurecht für das Gelände am Westrand der Innenstadt vor, das insgesamt 57.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassen soll. Dabei soll nach den Worten Vielhaber insbesondere dafür gesorgt werden, dass sich in den Freiflächen öffentliche und halböffentliche Bereiche platzartig abwechseln und es im Erdgeschoss Nutzungen gibt, die ebenfalls für alle zu betreten sind, etwa Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistungen.
Zur Entwicklung des Areals haben Stadt und Meravis Architekturwettbewerbe vereinbart. Für den ersten Bauabschnitt sind zehn Planungsbüros gegeneinander angetreten und haben Konzepte entwickelt. Damit stelle man „ein hohes Maß an Baukultur“ sicher, sagte Vielhaber. Als Sieger für „The Peak“ ging das Braunschweiger Büro KSP Engel hervor. Alle Wettbewerbsentwürfe sollen ab dem 18. November bei einer Ausstellung in der Bauverwaltung neben dem Rathaus vier Wochen lang ausgestellt werden.