Ihre Schönheit hat schon vor Jahrhunderten die Azteken und Inkas verzaubert. Ursprünglich stammt die Dahlie (Dahlia x hortensis) aus den Hochländern Mexikos und Guatemalas, wo sie an sonnigen Standorten in verschiedenen Höhenlagen wächst. Doch nicht nur wegen ihres Aussehens verehrten die Ureinwohner die Pflanze. Dahlien dienten ihnen als Schmuckpflanzen für Tempel, aber auch als Nahrungs und Heilmittel.
Im späten 18. Jahrhundert wurden die ersten Dahlienknollen nach Europa gebracht. 1789 erhielt der Botanische Garten in Madrid Knollen von Antonio José Cavanilles, einem spanischen Botaniker, der die Pflanze auch wissenschaftlich beschrieb. Er benannte sie zu Ehren des schwedischen Botanikers Andreas Dahl. Da sich die Pflanzen in europäischen Gefilden gut kultivieren ließen, sind heute 42 Arten bekannt, die inzwischen weltweit eine fünfstellige Vielfalt an Sorten und Hybriden hervorgebracht haben. Ob als prächtige Solitärpflanze oder als farbenfroher Akzent im Beet oder Balkonkasten – Dahlien ziehen die Blicke auf sich. Damit die Schönheiten bis in den Herbst hinein blühen, brauchen sie aber etwas gärtnerische Aufmerksamkeit.Dahlien lieben sonnige Standorte und benötigen mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag. Der Boden muss gut durchlässig und nährstoffreich sein. Dazu kann er gelockert und mit etwas Kompost vermischt werden. Die frostempfindlichen Dahlienknollen sollten nach dem letzten Frost gepflanzt werden. In den meisten Regionen ist das nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Auch jetzt kann man noch Dahlien pflanzen – allerdings blühen sie dann auch später.
Regelmäßiges Gießen ist entscheidend für eine gute Blüte der Dahlien. Dabei ist darauf zu achten, dass das Wasser direkt an die Wurzeln gelangt und Blätter und Blüten nicht nass werden. Wer Dahlien im Topf oder Kübel hält, sollte für eine gute Drainage sorgen. Eine Schicht Tongranulat am Boden des Gefäßes und Öffnungen im Boden oder an den Seiten sind dafür ideal. Staunässe ist für Dahlien schädlich, da sie zu Knollenfäule führen kann, wenn die Pflanzen zu lange im Nassen stehen. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig über dem nächsten gut entwickelten Blattpaar abgeschnitten werden, damit die Dahlie aus den Blattachseln neu austreiben kann. Um zu verhindern, dass Pflanzen mit großen Blüten und vielen Trieben umknicken, ist es ratsam, sie an einem Stützstab zu befestigen. Um ihre Blüten zu produzieren, braucht die Dahlie viele Nährstoffe. Sie sollte regelmäßig einen organischen Flüssigdünger erhalten.
D ahlien sind nicht nur für den Menschen essbar. Auch Tiere und besonders Insekten stärken sich an ihnen, darunter Schnecken, Raupen, Läuse und Spinnmilben und Wühlmäuse. Die jungen Pflanzen können sehr gut mit einem sogenannten Schneckenkragen geschützt werden. Hilfreich ist auch ein regelmäßiges Absammeln der Schnecken. Dahlien können auf verschiedene Weise vermehrt werden: durch Knollenteilung, Stecklinge oder Samen. Die gebräuchlichste Methode ist die Knollenteilung. Im Frühjahr, bevor die Dahlien wieder austreiben, werden die Knollen ausgegraben und in mehrere Teile geteilt, wobei jeder Teil mindestens ein Auge haben muss. Diese Teile werden dann einzeln wieder eingepflanzt. Eine andere Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Dazu werden im Frühjahr junge Triebe von der Knolle abgeschnitten und in Anzuchterde gesteckt. Nach einigen Wochen bewurzeln sich die Stecklinge und können ins Freiland gesetzt werden. Schließlich können Dahlien auch durch Samen vermehrt werden.Als sonnenverwöhntes Gewächs mag die Dahlie keine kalten Winter. Nach dem ersten Frost, wenn sich das Laub schwarz verfärbt, sollten die Pflanzen daher auf etwa zehn Zentimeter zurückgeschnitten und die Knollen vorsichtig ausgegraben werden. Wenn die Knollen an der Luft getrocknet sind, können sie in einem kühlen, frostfreien und trockenen Raum überwintern. Ideal wäre eine Holzkiste im Keller, in der die Knollen, umwickelt in Zeitungspapier, gelagert werden.