Gefragt hatten wir in einer Onlineabstimmung nach neun Kriterien. Bewertet werden konnten etwa die Verkehrsanbindung und die Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe zu Parks, aber auch der Preis des Wohnens. Jedes Kriterium erhielt eine Schulnote – und aus allen Einzelnoten pro Stadtteil formte sich eine Gesamtnote. Das Heideviertel hat die Nase vorne mit – Tusch! – Note 2,02.
■ Hannovers Lieblingsstadtteile: So haben unsere Leserinnen und Leser abgestimmtMehr als 5000 Leserinnen und Leser haben ihre Stimme abgegeben und einen Stadtteil bewertet – in der Regel mutmaßlich den eigenen. Zwar ist die Umfrage nicht repräsentativ nach strengen empirischen Kriterien. Die Größe der Stichprobe aber und die Differenziertheit der Antworten erlauben doch interessante Einblicke. Stadtteile mit weniger als 200 Einzelnoten haben wir weggelassen.
Hannover hat 51 Stadtteile. An der Spitze des Onlinerankings stehen nach dem Heideviertel (Schulnote 2,02) Kirchrode (2,13) und Kleefeld (2,20) sowie die Bult (2,22), dann gleichauf das Zooviertel und Herrenhausen (2,24), die Seelhorst (2,26), Wettbergen (2,28), Anderten (2,32) und Oberricklingen (2,33).
■ Warum Heideviertel?Der kleine Stadtteil mit 5128 Einwohnerinnen und Einwohnern belegt bei vier der neun Einzelkategorien absolute Top-Kategorien. Bei der Selbsteinschätzung zur Lebensqualität rangiert er stadtweit auf Platz eins (Note 1,83 gegen den stadtweiten Durchschnitt 2,48), ebenso bei Sauberkeit (Platz eins mit 1,73 gegen 2,66). Und bei Sicherheit (1,80 gegen 2,43) und dem Parkraum (1,70 gegen 2,94) schafft das Heideviertel immerhin den jeweiligen Platz drei. Bei Nahverkehrsanbindung und Grünflächen bewegt sich die Selbsteinschätzung noch im oberen Drittel des Stadtdurchschnitts. Beim Wohnpreis und bei den Gastro- und Freizeitangeboten allerdings sieht sich das Heideviertel im stadtweiten Durchschnitt beziehungsweise leicht schlechter.■ Linden spitze bei GastroDie vielfältige Gastro-Kultur in Linden-Mitte beschert dem Stadtteil den ersten Platz in der Kategorie mit der Schulnote 1,80 – die stadtweite Durchschnittsnote aller Stadtteile beträgt hingegen 2,81. Weitere Spitzenplätze belegen in dieser Reihenfolge die Oststadt (1,84), Mitte (1,91), List (2,01) und die Nordstadt (2,13).
■ Zooviertel fühlt sich sicherAls sicherster Stadtteil sieht sich Hannovers Zooviertel. Im stadtweiten Durchschnitt geben sich die Stadtteile die Note 2,43, das Zooviertel aber belegt mit der Schulnote 1,56 den ersten Platz. Gefolgt wird es von Waldheim (1,72), dem Heideviertel (1,80), der Bult (1,93) und dem Stadtteil Seelhorst (1,94).
■ Mitte punktet bei NahverkehrWenig überraschend sieht sich der Stadtteil Mitte bei der Bewertung der Nahverkehrsanbindung ganz weit vorn mit der Schulnote 1,27. Der stadtweite Durchschnitt liegt allerdings bei 1,66, was zeigt, dass der Nahverkehr fast überall als gut angesehen wird. Gleichauf mit Mitte liegt Mühlenberg, auf weiteren Top-Plätzen landen Ricklingen (1,29), Leinhausen (1,33) und Kleefeld (1,40).■ Insgesamt schlechte Noten bei WohnkostenIn keiner Kategorie geben die Hannoveraner ihren Stadtteilen so schlechte Noten wie bei den Wohnkosten – nicht einmal beim Parken. Der stadtweite Durchschnitt liegt bei Schulnote 3,18. Das beste Ergebnis liefert – ähnlich wie beim Nahverkehr – erneut der Stadtteil Mühlenberg. Dort geben sich die Bewohnerinnen und Bewohner die Note 1,89. Gute Wohnkosten bescheinigen sich auch Wülferode (1,58), das Heideviertel (1,70), die Seelhorst (1,81) und Vinnhorst (1,94).■ Parken in Randstadtteilen problemlosBeim Parken liegt die stadtweite Durchschnittsnote bei 2,94. Gute Noten gibt es in aufgelockert bebauten Stadtteilen wie Mühlenberg (1,53), Wülferode (1,58), dem Heideviertel (1,70), der Seelhorst (1,81) und Vinnhorst (1,94). Erwartungsgemäß sind in eng bebauten Stadtteilen wie List (3,86), Mitte (3,98), Linden-Mitte (4,00), Südstadt (4,23) und Oststadt (4,26) die Ergebnisse eher schlecht.■ Sauberkeit – der Osten ist vorneBeim Thema Sauberkeit geht ein Riss durch Hannover. Der stadtweite Durchschnitt liegt bei der Schulnote 2,66. Alle Stadtteile, die sich gut bewerten, liegen in der Ost- und vor allem Südosthälfte der Stadt. Das Heideviertel (1,73), die Bult (1,74), das Zooviertel (1,75), Waldheim (1,81) und Kirchrode (1,82) belegen die Spitzenplätze. Als Schlusslichter hingegen bewertet sich der Westen, insbesondere der Nordwesten: Sahlkamp (3,70), Vahrenwald (3,75), Nordstadt (3,76), Vahrenheide (3,91) und Hainholz (4,13).■ Kleefeld punktet mit Nähe zur EilenriedeBei den Möglichkeiten zur Naherholung und der Nähe zu Grünflächen geben die Hannoveraner ihrer Stadt die gute Durchschnittsnote 1,67 – das ist nahezu exakt der Wert wie beim Nahverkehr. Auf Stadtteilebene geben sich die Kleefelder den Spitzenplatz mit der Note 1,13, gefolgt von Wülfel (1,18), Seelhorst (1,27), Kirchrode (1,29) und dem Zooviertel (1,33). Schlusslicht ist – naheliegend wegen der dichten Bebauung – der Stadtteil Vahrenwald (3,27).
■ Verlierer gibt es nichtEchte Schlusslichter im Sinne von „die unbeliebtesten Stadtteile“ lassen sich aus der Statistik nicht herauslesen, weil nicht aus allen Stadtteilen ausreichend Daten vorliegen. Insgesamt haben wir 31 der 51 Stadtteile ausgewertet. Die fünf letzten dieser Liste definieren also eigentlich das Mittelfeld der Skala. Es sind Mitte (Note 2,85, stadtweiter Durchschnitt ist 2,43), Mittelfeld (2,94), Sahlkamp (3,00), Stöcken (3,02) und Vahrenwald (3,03).