Elf neue Arten bekommt der Besucher dann zu sehen, präsentiert in hochmodernen, lebensraumnahen Terrarien und Aquarien: Axolotl, Pátzcuaro-Querzahnmolch, Kleiner Winkerfrosch, Chinesische Rotbauchunke, Mallorca-Geburtshelferkröte, Vietnamesischer Moosfrosch, Feuersalamander, Baumsteigerfrosch, Glatter Krallenfrosch, Titicaca-Riesenfrosch und den Schrecklichen Pfeilgiftfrosch.
Dieses Amphibium ist knallgelb. Ihn bringt der Zoo im wintergartenähnlichen Nachbau eines Regenwalds unter. Der rund fünf Zentimeter lange Baumsteiger gehört zu den giftigsten Fröschen der Welt: Das Gift von einem einzigen Frosch kann 10.000 Mäuse oder zehn bis zwölf Menschen töten. Sobald sein Gift in die Blutbahn gelangt, werden Muskeln und Atmung des Opfers blockiert – innerhalb weniger Minuten. Aber: Der Pfeilgiftfrosch nimmt sein Gift über die Nahrung auf, und der Zoo Hannover wird dafür sorgen, dass das Tier am Ende ungiftig ist. „Damit für die Besucher keine Gefahr besteht“, verrät Andreas Casdorff. 30 bis 40 gelbe Frösche will der Zoo aussetzen.In den insgesamt acht Terrarien und Aquarien ahmt die Einrichtung im Prinzip alle Lebensumstände für Amphibien nach, die es auf der Welt so gibt – von warm bis kalt über verschiedene Luftfeuchtigkeitsgrade – jedes Becken hat seine eigenen Klimabedingungen. Während das Wasser für den Winkerfrosch etwa auf 26 Grad temperiert ist, lebt der Titicaca-Riesenfrosch im sechs Grad kühlen Wasser. Und der Pfeilgiftfrosch fühlt sich tagsüber bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent wohl, nachts sind es sogar bis zu 100 Prozent. Zudem braucht jede Art unterschiedliche Wasserqualitäten. „Einfach Tiere ins Wasser setzen, geht nicht“, sagt Amphibium-Revierleiter Revin Meyer. Das Wasser müsse mindestens zwei bis drei Wochen zuvor in die Becken eingelassen und dann täglich gemessen werden.
Eine weitere Besonderheit ist die einsehbare Zuchtstation. „Etwa 40 Prozent der Amphibien sind vom Aussterben bedroht. Insbesondere um den heimischen und stark bedrohten Feuersalamander werden wir uns aktiv kümmern, die Tiere halten, züchten und langfristig auswildern“, sagt der Zoochef. Ein eingeschleppter tödlicher Hautpilz macht dem Salamander in der Natur schwer zu schaffen. Besucher können den Mitarbeitern später bei ihrer Arbeit zusehen. Das Amphibium hat der Erlebnis-Zoo gemeinsam mit Frogs & Friends, einer gemeinnützigen Initiative zum Erhalt der Amphibien, und der Artenschutz-Organisation Citizen Conservation entwickelt.