In dieser Woche bauen Firmen zunächst die Serviceterminals in den stark frequentierten Tunnelstationen auf. „Dort gibt es ein hohes Fahrgastaufkommen“, begründet Rehberg die Standorte, an denen es aufgrund der Frequentierung und Überwachung zu weniger Vandalismusschäden komme. Den Reisenden fallen die Terminals möglicherweise deshalb auf, weil sie eine schlankere Form und ein größeres Display besitzen. An den Serviceterminals wird Kundinnen und Kunden bei der Eingabe ihres Zieles die Verbindung auf einer interaktiven Karte angezeigt, was bei der Orientierung am aktuellen Standort, aber auch am gewünschten Ziel hilft. Auch sei es an diesen Geräten möglich, Kontakt mit dem Callcenter der Üstra aufzunehmen, teilt das Unternehmen mit. Reisende können ausschließlich bargeldlos ihre Tickets dort kaufen. Im April beginnt dann der Aufbau der Fahrkartenautomaten, vor deren Installation die Üstra nach Aussage Rehbergs alle Standorte genau angeschaut hat. „Nur dort, wo die Nachfrage praktisch gegen null geht, haben wir keinen Ersatz geplant“, sagt er und reagiert damit unter anderem auch auf Kritik von Christoph Hinke aus Hannover, der an den Stationen Kopernikus- und Schlägerstraße sowie am Aegi im Bereich der Rolltreppen einen Abbau der Geräte befürchtete. Seiner Beobachtung nach funktionieren seit einigen Wochen die Automaten nicht mehr oder sind abgebaut, weshalb Reisende für den Ticketkauf längere Wege zurücklegen müssten.
Diese Situation ergibt sich nach Üstra-Angaben aus dem bevorstehenden Wechsel der Fahrkartenautomaten, der sich über einige Wochen ziehen wird. Das Unternehmen setzt künftig zwei unterschiedliche Typen ein: Es gibt Geräte, die sowohl Geldscheine und Münzen als auch Kartenzahlung akzeptieren. Andere wiederum bieten ausschließlich die Zahlung per Karte an. „Das folgt dem überall erkennbaren Trend, dass immer mehr Menschen mit Karte bezahlen“, sagt Rehberg, aber: „Es wird auch weiterhin an jeder Haltestelle und Station die Möglichkeit der Barzahlung geben“, betont er. Wer mit dem Bus fahren wolle und ein Ticket benötige, könne dieses nach wie vor im Fahrzeug erwerben.
Wie auch bei den Serviceterminals erfahren die Fahrgäste die jeweils nächsten Abfahrten an der Haltestelle in Echtzeit. Sie können zudem ihr Ziel eingeben, die neue Technik zeigt daraufhin eine Liste mit den nächsten Verbindungen inklusive Linie, Dauer und Umstieg an. Und für all jene, die eher seltener den öffentlichen Nahverkehr nutzen, bieten die Automaten eine besondere Hilfestellung: Sie zeigen auch an, welche Tarifzone und damit welche Fahrkarte für das Ziel gilt.
Diese Neuerungen hat die Üstra nach Aussage ihres Sprechers in den vergangenen drei Monaten an drei Testautomaten am Kröpcke bereits für Kundinnen und Kunden eingesetzt, um beim endgültigen Austausch der Geräte mögliche Fehler vermeiden zu können. Sowohl die Serviceterminals als auch die Fahrkartenautomaten reduzieren Barrieren für Reisende: Im Menü können die Fahrgäste die Inhalte im Display von oben nach unten tauschen lassen, sodass Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder wegen ihrer Körpergröße nicht den oberen Teil des Displays erreichen, trotzdem das gesamte Angebot nutzen können.
Vor allem aber bieten die neuen Modelle mehr Sicherheit, denn nach Automatensprengungen im Jahr 2022 und 2023 hatte die Üstra vor einem Jahr den Verkauf von Fahrkarten mit Bargeld gestoppt. Zu den Features gehöre unter anderem, dass bei einer Sprengung das Geld eingefärbt und damit für Täter unbrauchbar werde, sagt Rehberg.