Vier Menschen aus der Ukraine, Sascha, Mascha, Dascha und Vitalina, stecken an einem Ort fest, aus dem sie nicht mehr herauskommen. Sie wissen nicht mehr, wie sie dort hingekommen sind. Bei dem Versuch herauszufinden, was es mit diesem Ort auf sich hat, erinnern sie sich an den Flüchtlingszug, an eine kleine Stadt, sagen wir, in Deutschland, an eine ukrainische Stadt im Westen des Landes und vieles mehr. Ihre Erinnerung bringt sie immer wieder dorthin zurück, wo alles begann. Die Stadt am Meer.
Das Gastspiel ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Zum einen ist da das Ensemble. Der Sitz des Pro English Theatre ist ein Souterrrain-Theater in Kiew, das gleichzeitig als Bunker zum Schutz vor russischen Bomben dient. Das Theater hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich mit den Mitteln der Kultur gegen den Krieg und für Menschenrechte einzusetzen.
Zum anderen handelt es sich um ein englischsprachiges Stück, das von vier Personen aufgeführt wird, ohne Puppen und Figuren, wie es sonst für das Theatrio üblich ist. Und doch fügt es sich ein in das Programm, welches im Monat Februar noch unter dem Motto „Theater mit Herz“ präsentiert wird. Der Schlüssel sind Emotionen, ganz universelle Gefühle, Freundschaften, Ängste, Hoffnung. Sie führen zu einer Identifikation mit den fiktiven Charakteren. Das Grauen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wird durch die intensive Beschäftigung mit Einzelschicksalen greifbarer als durch die Nachrichtenflut, gegen die manche Menschen bereits abgestumpft sind. Das Stück „Once upon a time in Ukraine“ ist zu sehen am Sonntag, 25. Februar, ab 17 Uhr im Theatrio, Großer Kolonnenweg 5. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.Und auch mit den Figuren der folgenden Vorstellungen lassen sich herzergreifende Begegnungen finden. Über eine ganz großartige Freundschaft geht es am Dienstag, 27. Februar bei „Ein Einhorn namens Drops“. Das titelgebende Fabeltier ist irgendwie so gar nicht, wie Greta es sich gewünscht hat, mit rosafarbener Mähne und langem Schweif. Aber dafür hat Drops so manche Überraschung parat. Das Figurentheaterstück richtet sich an Kinder ab drei Jahren und beginnt um 10 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro.
Am Freitag, 1. März gibt es ab 19.30 Uhr im Theatrio eine musikalische Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren präsentiert das Figurentheater Marmelock „Haydn – GEISTreich mit Quartetto Aperto“. Bruneau, Wiener Kanalratte und Mathieu, Nachfahre der berühmten Rattendynastie aus dem Hause Esterházy, führen durch die Geschichte. Anekdoten führen vom Chorknaben Franz Joseph bis zur Schaffensphase des berühmten Komponisten. Zu jedem Fundstück aus Haydns Nachlass fallen ihnen fesselnde Geschichten ein – bis schließlich der Geist Haydns selbst ins Geschehen eingreift. Das Streicherquartett „Quartetto Aperto“ treibt die Zeitreise musikalisch voran. Die vier Musiker der Staatsoper Hannover spielen zu jeder Episode das entsprechende Opus aus Haydns Werk. Im Zusammenklang von klassischer Musik und Figurentheater entsteht eine lebendige Collage. Karten gibt es ab 22 Euro.Vorverkauf: theatrio.de