Aktuell dürfen konventionelle Öl- und Gasheizungen installiert werden. Doch Zukunft haben sie nicht: Ihr Betrieb wird durch den steigenden CO2-Preis Jahr für Jahr spürbar teurer. Auch dürfen die Anlagen nur bis Ende 2044 laufen. Doch es gibt wirtschaftliche und sichere Alternativen. Über diese informiert die Klimaschutzagentur regelmäßig in Vorträgen und Beratungen.
Es gibt verschiedene Varianten. Die häufigste ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die der Umgebungsluft die Wärme entzieht und in die Heizkörper bringt. So benötigen die Anlagen nur 1 kWh Strom, um gut 3 kWh Wärme zu gewinnen. Zudem ist der Strom von der CO2-Abgabe befreit und stammt idealerweise nur aus Wind und Sonne.
Andere Wärmepumpen nutzen Erd- und Grundwasserwärme, brauchen weniger Strom, dafür aber Erdbohrungen. Wärmepumpen lassen sich mit einer bestehenden Öl- oder Gastherme in einem Hybridsystem kombinieren. Das bietet sich für die kaum gedämmten Häuser vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 an. Dabei arbeitet die Wärmepumpe bei Außentemperaturen bis etwa fünf Grad Celsius. Wird es kälter, übernimmt die fossile Heizung, um hohe Stromkosten zu vermeiden. Erfolgt die weitere Dämmung des Gebäudes, kann die Therme abgebaut werden.
Viel diskutiert wird die wasserstoff-fähige Gasheizung („H2-ready“), die jedoch zahlreiche Nachteile aufweist. So gibt es in der Region Hannover keine konkret geplanten Wasserstoffnetze, das Gas selbst ist kaum verfügbar und teuer. Die Pelletheizung nutzt gepresste Reste aus der Verarbeitung von Holz, einen im Prinzip nachwachsenden Rohstoff. Allerdings steigen Pelletnachfrage und -produktion seit Jahren, während die heimischen Ressourcen begrenzt sind. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit steigender Preise, aber auch die Gefahr, dass Pelletholz in aller Welt durch Leerräumen der Wälder und sogar Waldrodung gewonnen wird.
Solarthermie ergänzt im Bestand meist eine Öl- oder Gasheizung. Durch die geringe Sonneneinstrahlung im Winter ist Solarthermie als Zentralheizung allerdings ungeeignet. Eine Stromdirektheizung durch Infrarotpaneele oder elektrische Fußbodenheizung ist relativ günstig in der Anschaffung. Ist das Gebäude aber nicht sehr gut gedämmt, wird der Betrieb als alleinige Heizung teuer.
Fernwärme ist die komfortabelste Lösung, weil nur eine kompakte Übergabestation im Haus installiert wird. Allerdings wird Fernwärme auch künftig vor allem in dicht besiedelten Gebieten in Hannover verfügbar sein. Gewissheit werden die Wärmepläne der 20 Umlandkommunen der Region Hannover geben, die teils bis 2026, teils bis 2028 verabschiedet werden. Fest steht aber schon jetzt: In Ein-/Zweifamilienhausgebieten sind Wärmepumpen in der Regel die wirtschaftlichere Lösung.
Und: Es lohnt sich, ein Haus mollig warm zu dämmen. Denn unabhängig vom Heizsystem gilt: Je weniger Wärme verloren geht, desto weniger Energie muss gekauft werden.
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