Mit dem jüngsten Werbeslogan der HMTG von 2021, „aufregend unaufgeregt“, soll auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) dem Vernehmen nach nicht sonderlich glücklich gewesen sein. Angesprochen darauf wollte er das zwar nicht kommentieren, sagte aber: „Richtig ist, dass Hannover in der Vermarktung nicht so hektisch rüberkommen sollte wie manch andere hippe Großstadt – aber wie genau wir uns im Tourismusmarketing präsentieren wollen, darüber sollten wir neu nachdenken.“
Wichtig sei, dass die Markenbildung für Hannover aus einem Guss entstehe und auch das Umland berücksichtige, sagt Onay. Deshalb wolle man das neue Konzept gemeinsam erarbeiten lassen. Im Aufsichtsrat der HMTG sei bereits darüber gesprochen worden, dass ein Teil der Einnahmen aus der Bettensteuer, die auch Hannover ab Jahreswechsel erheben wird, für eine Neupositionierung im Kongress- und Städtetourismus und der Arbeit am Image Hannovers verwendet werden solle.
Im Auftrag des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands hatte die Hamburger Agentur Projekt M das Image und die Markenbildung Hannovers untersucht und war zu einem durchwachsenen Ergebnis gekommen. Die Tourismusstrategie sei indifferent, die Marke unklar und das Image mangelhaft. Andere Städte schafften es besser, sich klar zu positionieren und damit sowohl für Kongresse und Tagungen attraktiver zu sein als auch für Städtetouristen.
Aus der Bettensteuer sollen voraussichtlich rund 3 Millionen Euro jährlich in ein verbessertes Marketing- und Tourismuskonzept der Stadt fließen. Das wäre ein Drittel der erwarteten Einnahmen. Die Stadt erhebt ab 2024 auf jede Übernachtung in Hotels und anderen Beherbergungsstätten eine Steuer, die je nach Zimmerpreis zwischen 50 Cent und etwa 5 Euro kostet.