Diese Pflanzeneignen sich fürs Schlafzimmer
Sie sollen beruhigend wirken und zudem die Luftqualität verbessern: Grünes für die Gesundheit

Mit den richtigen Pflanzen wird das Schlafzimmer zur Wohlfühl-Oase. Regelmäßiges Lüften ersetzen sie jedoch nicht.Foto: Samson Katt / Pexels
Pflanzen im Schlafzimmer – ja oder nein? Das hat schon in mancher Beziehung für Diskussionen gesorgt. Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Denn grundsätzlich sind Zimmerpflanzen im Schlafgemach nicht nur schön, sondern sogar hilfreich. Allerdings muss man auf die richtige Auswahl der Pflanzen achten. Binsenweisheiten, dass Pflanzen im Schlafzimmer Kopfschmerzen auslösen oder einem den Sauerstoff wegnehmen, kommen nicht von ungefähr – entsprechen aber auch nur bedingt der Realität.

Der Wohlfühlfaktor von Zimmerpflanzen ist wissenschaftlich bewiesen. Unterschiedlichen Studien zufolge wirkt sich eine grüne Umgebung positiv auf Blutdruck, Herzfrequenz und den Blutspiegel des Stresshormons Cortisol aus.

Zusätzlich verbessern Zimmerpflanzen auch das Raumklima. Je nach Pflanzengattung filtern die Zimmerpflanzen Schadstoffe aus der Luft, spenden Sauerstoff, fangen Staubpartikel ab, reduzieren Schimmelsporen und können die Luftfeuchtigkeit beeinflussen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Zimmerpflanzen keine Wunderwaffe sind. Denn alle genannten Effekte treffen zu, sind in ihrem Ausmaß jedoch nicht zu überschätzen.

Regelmäßiges Lüften ersetzen die Schlafzimmerpflanzen in keinem Fall. Wer hohe Luftfeuchtigkeit oder Probleme mit Schimmel hat, sollte auf zu viele Pflanzen verzichten, um das Problem nicht zu verschlimmern. Gleiches gilt für Allergiker.

Alle vorgestellten Pflanzen sind für ihre luftreinigenden Eigenschaften bekannt und versorgen die Luft mit Sauerstoff. Einige verfügen noch über zusätzliche Eigenschaften.

■ Die meisten dieser nachts Sauerstoff produzierenden Pflanzen gehören zu den Sukkulenten oder Kakteen. Daher sind diese fast immer eine gute Wahl fürs Schlafzimmer. Zudem sind sie genügsam und pflegeleicht.

■ Aloe Vera: Vor allem als Heilpflanze bekannt, reinigt sie auch die Raumluft und ist gut bei trockener Luft.

■ Bogenhanf (auch Schwiegermutterzunge): Er gibt besonders viel Sauerstoff ab, erhöht die Luftfeuchtigkeit und soll sich positiv auf Immunsystem, Kopfschmerzen und Bluthochdruck auswirken.

■ Bromelie: Die vermeintlichen Blüten der vielfältigen Pflanze sind Hochblätter (Brakteen), ihre echten Blüten sind klein, unscheinbar und fallen meist nach wenigen Tagen ab. Bromelien sind als „Anti-Schnarchpflanze” bekannt.

■ Bergpalme: Mit ihrem buschigen Wuchs und langen Blättern ist die Bergpalme ein idealer Luftreiniger. Zudem erhöht sie die Luftfeuchtigkeit.

■ Calathea: Die trendige Calathea gilt als lebende Pflanze, da sie ähnlich wie Menschen einen Tag-Nacht-Rhythmus hat. Sobald es dunkler wird, schließt die Pflanze ihre Blätter mit einem sanften Rascheln.

■ Drachenbaum: Laut NASA einer der effektivsten Luftreiniger. Mit seinen großen Blättern spendet er viel Luftfeuchtigkeit und ist zudem pflegeleicht. Achtung: für Kinder und Haustiere giftig.

■ Efeutute: Klingt wie eine Verwandte des Efeus, gehört aber zu einer ganz anderen botanischen Familie. Sie gilt als besonders effektiver Luftreiniger und filtert sogar Nikotin aus der Raumluft. Mit ihren langen Triebe besonders hübsch als hängende Pflanze.

Gerade im Schlafzimmer ist die Luftfeuchtigkeit häufig höher als in anderen Räumen. Das liegt nicht nur am falschen Lüften, sondern auch an der Feuchtigkeit, die wir nachts durchs Atmen abgeben. Viele Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit, was im Winter bei trockener Heizungsluft sinnvoll sein kann – im Sommer weniger. Daher empfiehlt es sich, mit Hilfe eines Hygrometers den Wert im Auge zu behalten.

Als Faustregel gelten 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit als ideal. Bei zu feuchter Luft steigt die Schimmelgefahr, zu trockene Luft reizt Augen und Schleimhäute.

Gerade empfindliche Personen sollten auf blühende, duftende Pflanzen im Schlafzimmer verzichten. Aber auch auf die Bedürfnisse der Pflanzen gilt es zu achten.

Pflanzen mit Duftstoffen können Kopfschmerzen auslösen.

Pollen von blühenden Pflanzen können sich in der Raumluft verteilen und die Atemwege reizen.

Einige Pflanzen bilden selbst Allergene – dazu gehören unter anderem auch die im Schlafzimmer beliebte Birkenfeige und der Gummibaum.

Häufig sind Schlafzimmer dunkler und kühler als andere Räume, also nicht geeignet für Pflanzen, die viel Licht benötigen.

Bei manchen Pflanzen scheiden sich die Geister. Der Duft von Lavendel soll bekanntermaßen beruhigend wirken und gesunden Schlaf fördern. Für die einen hat die Lavendelpflanze diesen Effekt – bei anderen verursacht der intensive Geruch dagegen Kopfschmerzen. Auch Insekten wie Motten oder Mücken soll Lavendel fernhalten, wirkt auf Bienen und Hummeln jedoch anziehend.

Ob man ihn im Schlafzimmer haben möchte, ist also jedem selbst überlassen.





Druckansicht