Scorpions-Shirts verkauft: Kinderherz nimmt 8000 Euro ein
Aktion während des Stadion-Konzerts: Verein finanziert Babybuggy mit Herz-Lungen-Maschine für die MHH

Hanns Werner Staude und Susanne Bothe mit dem Scorpions-Shirt, das für einen guten Zweck verkauft wurde.Foto: Florian Petrow
Hannover. Wer ihn kürzlich an dem legendären Abend mit den Scorpions im Stadion gesehen hat, spürte: Er hat eine Mission. Wie ein Duracell-Hase lief Hanns Werner Staude (63) im VIP-Bereich von Loge zu Loge, mal von rechts nach links, dann von links nach rechts. Unterm Arm ein Dutzend T-Shirts, aus einem Karton holte er immer wieder Nachschub.

Die Oberteile waren nicht irgendwelche: Es waren Laufshirts, genauer gesagt Funktionsshirts, die anlässlich des Jubiläumskonzerts der Scorpions für den ADAC Marathon produziert worden sind – in limitierter Auflage und zum Teil sogar handsigniert von Sänger Klaus Meine (77) sowie den Gitarristen Rudolf Schenker (76) und Matthias Jabs (69).

„Ich bin alle losgeworden“, erzählte uns Unternehmer Staude jetzt nach der Sause im Stadion, „alle haben mitgemacht, es gab keine Sonderbehandlung.“ Das bedeutet: Allen Käuferinnen und Käufern hat er 100 Euro pro Shirt abgenommen, die Fraktion Bargeld war im Stadion ziemlich gut vertreten, Staudes Hosentasche irgendwann ziemlich voll. „Das kann sich doch sehen lassen, oder?“, sagte der 63-Jährige vor Ort und wedelte mit einem Bündel brauner und grüner Scheine.

Das Geld hatte er zuvor unter anderem Tanzschulgründerin Susanne Bothe, dem Ex-Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), Volker Müller (68), dem langjährigen und jetzt scheidenden 96-Torwart Ron-Robert Zieler (36), Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz (55) und dem ehemaligen 96-Profiboss Martin Kind (80) abgeluchst. Einige durften anschreiben lassen. „Ich weiß, dass ich ein guter Verkäufer bin“, grinste Staude. Unterstützung bekam er dabei von den Marathon-Machern Stefanie Eichel und Michael Kramer.

Am Ende waren 50 Shirts weg – das bedeutet 5.000 Euro für die Kasse des Vereins Kinderherz. 3.000 Euro waren bereits im Vorfeld zusammengekommen. Was mit der Summe geschehen soll, war ebenfalls schon vorher klar: „Wir haben einen Babybuggy mit Herz-Lungen-Maschine für die MHH-Kinderherzstation angeschafft“, erzählt Vereinsgründer Staude. So können Eltern ihre kleinen Patientinnen und Patienten aus dem Bettchen nehmen. Aktuell sitzt die kleine Azra (1) in dem eigens für diesen Zweck konstruierten Kinderwagen. „Sie wartet auf eine Herztransplantation. Bis dahin kann die Mama mit ihr auch mal auf dem MHH-Gelände spazieren gehen“, erläutert Staude.

Übrigens gibt es noch einige Shirts – ohne Unterschrift. Wer daran Interesse hat, schickt eine E-Mail an kontakt@kinderherz-hannover.de. Die Wunschgröße dabei nicht vergessen. Der Preis für ein solches Shirt beträgt 45 Euro. Auch der Erlös aus dem weiteren Verkauf fließt in die Kinderherz-Vereinskasse.

Druckansicht